Gotischer Missale-Ständer
Mitteldeutschland, um 1500
Geschmiedetes und genietetes Eisen.
Wohlerhaltener, höchstdekorativer liturgischer Buchständer, wie er in Klöstern und Kathedralen häufig für die Lagerung der Missale (Kirchenliturgien) Verwendung fand.
Über Kreuz verlaufende, geschmiedete Füße mit Ziervertiefungen im Fischgrätenmuster. Massiver tordierter Schaft, oben und unten mit zwei wulstigen, ebenso verzierten Halterungen. Schaft oben Spitz verlaufend. Die drehbare, beidseitig nutzbare Buchauflage mit massiver durchbrochener Mittelstrebe und oben mit Führung, in die die Auflage auf den Schaft gehangen und mit einem Eisenkeil fixiert wird. Buchauflage ist mit sechs genieteten Eisenstreben versehen. An den Oberseiten der Auflage zwei wohl später aufgebrachte Kerzenhalterungen. Handwerklich vollkommene Ausführung und im Bestzustand.
Höhe: 158 cm
Breite: Fuß: 58 cm
Breite: Auflage 46 cm
Höhe Auflage: 38 cm
Gewicht: 19,6 kg
Außergewöhnlich gute Erhaltung. Hervorragende Alterspatina. Gewachst.
Sammlung Oberle, Würzburg.
Dieses Objekt wurde als Ausstellungsexponat auf der Ausstellung zum 450. Todestag Luthers auf der Wartburg präsentiert (siehe Katalog Wartburg-Stiftung 1996, Katalognummer 60, Seite 169).
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Objektes bestätigt. Dieses ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Mitteldeutschland, um 1500
Wohlerhaltener, höchstdekorativer liturgischer Buchständer, wie er in Klöstern und Kathedralen häufig für die Lagerung der Missale (Kirchenliturgien) Verwendung fand.
Diese hier vorliegende Druckausgabe der „Rationale“ von Durandus ist von höchster Bedeutung für die Geschichte der Typographie und gilt als das dritte datierte und vierte überhaupt gedruckte Buch. Vorausgegangen waren lediglich die um 1455 gedruckte Gutenbergbibel sowie die ebenfalls in der Offizin von Fust und Schöffer entstandenen Psalter vom 14. August 1457 und vom 29. August 1459. Eigens für diesen Druck schuf Peter Schöffer die sogenannte „Durandus-Type“, eine Gotico-Antiqua, die Elemente der Rotunda mit den Stilmerkmalen der italienischen Humanistenhandschriften verbindet.