Spätgotische Skulptur Christus als Schmerzensmann.
Franken, um 1490
Obstholz, beschnitzt, farbig gefasst
Vollrunde Standfigur auf einer zur Erdscholle ausgearbeiteten Bodenplatte, deren Oberfläche tremoliert ist. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte „Imago Pietatis“, auch „Erbärmdebild“ oder Schmerzensmann genannt. Diese Art der Darstellung sollte den Gläubigen die Leiden Christi anschaulich näherbringen, die somit entsprechend betont und dargestellt wurden. Dies wird beispielsweise durch die zum Betrachter hin abgesenkten Füße deutlich, welche die Wundmale ebenso gut erkennbar machen, wie die erhobenen Hände. Die sorgfältig bemalten Augen sind leicht gesenkt und lassen darauf schließen, dass die Figur für eine Aufstellung an einer Wand oder einem Pfeiler geschaffen wurde, wofür auch die knappere Ausgestaltung der Rückseite spricht. Weiß-graues Inkarnat mit gelblichem Überzug.
Eine vergleichbare Figur befindet sich in der Sammlung der Veste Rosenberg in Kronach (Bayerisches Nationalmuseum). Diese scheint jedoch etwas jünger zu sein, während unsere Skulptur in Kopfform und Gesichtszügen noch deutlich gotischer wirkt. Vergleiche hierzu M. Eissenhauer, Die Skulpturen des 14. bis 17. Jahrhunderts, Coburg 1998, S.60 ff.
Höhe: 71 cm
Breite: 27,5 cm
Tiefe: 15 cm
Gewicht: 2,6 kg.
Sehr guter Zustand mit Altersspuren. Sockel mit stärkeren Spuren alten, nicht mehr aktiven Anobienbefalls. Der Korpus hinten nur mit wenigen versprengten Wurmlöchern. Einige kleinere Spannungsrisse. Die Fassung stärkerer berieben und teilweise verloren. Der Korpus mit stabiler Holzsubstanz.
Aus einem süddeutschen Nachlass.
M. Eissenhauer, Die Skulpturen des 14. bis 17. Jahrhunderts, Coburg 1998, S.60 ff.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Skulptur bestätigt. Sie ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Franken, um 1490
Obstholz, beschnitzt, farbig gefasst
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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