DEUTSCHLAND AM RANDE DES ERSTEN RELIGIONSKRIEGES

Kaiserlicher Erlass zu den „Packschen Händeln“

VERFASSER

Kaiser Ferdinand I. (1503-1564),
Römisch Deutscher Kaiser

TITEL

Stellungnahme des Kaisers zu den Packschen Händeln
Deutschland am Rande des ersten Religionskrieges

ENTSTEHUNG

Prag, 1. Juni  1528

BESCHREIBUNG

Gedruckte Urkunde im Namen von Kaiser Ferdinand I. (Einblattdruck) mit diversen Unterschriften und Siegelresten. Einblattdruck in deutscher Sprache. Mit eigenhändiger Unterschrift des kaiserlichen Kanzlers Niklas Rabenhaupt (1470-1538), des  niederösterreichischen Statthalters Georg von Puchheim sowie der Regimentsräte Rudolf von Hohenfeld und Hans von Greisenegg.

Bedeutendes Dokument zu den sogenannten „Packschen Händeln“, die Ranke als „eine  der seltsamsten Verwickelungen, die wohl  jemals vorgekommen ist“ bezeichnete. Der sächsische Jurist und Verschwörer Otto von  Pack (1480-1537) hatte den Landgrafen Philipp von Hessen durch eine gefälschte Urkunde von  einem   vermeintlichen Bündnis zwischen König Ferdinand und den katholischen Reichsfürsten zur Vernichtung des Protestantismus überzeugt, woraufhin dieser seine Kriegsrüstungen öffentlich bekannt gab. Die katholischen Fürsten und König Ferdinand reagierten ihrerseits mit zahlreichen „Entschuldigungen“ bzw. Richtigstellungen, die den drohenden Bürgerkrieg in Deutschland gerade noch abwenden konnten. Der flüchtige Übeltäter Pack wurde einige Jahre später hingerichtet. Die sehr angespannte Stimmung zwischen Katholiken und Protestanten, die Pack in seinem Sinne ausgenutzt hatte, entlud sich in verschiedenen regional ausgetragenen Religionskriegen.

Äußerst seltene Originalausfertigung dieses bedeutenden Druckes. Mehrere spätere Drucke in Buchform (VD16 D 1227, VD16 ZV 4464, VD16 ZV 4465) sind bekannt. Originalausfertigungen in Plakatform wie die vorliegende können wir jedoch nur in zwei weiteren Exemplaren nachweisen: BSB München (OLC 908491949) sowie das Schottenloher-Exemplar (Die Druckschriften der Pack’schen Händel, Zentralbibliothek für Bibliothekswesen, 25 (1908), 206-220,255-259, hier: 213f.), welches man im damaligen  Nürnberger Kreisarchiv einsehen konnte, dessen heutiger Überlieferungsstatus jedoch unbekannt ist.

ABMESSUNGEN

Blatt: Höhe: 42 cm; Breite 59 cm
Satzspiegel: 26,5 x 42,5 cm

ZUSTAND

Guter Zustand mit Gebrauchsspuren. Breitrandiger und sauberer Druck. Einrisse in den Faltstellen. Zustand

PROVENIENZ

Aus einer deutschen Autographensammlung.

UNBEDENKLICHKEITSERKLÄRUNG

Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft der vorliegenden Handschrift. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem LostArt-Register abgeglichen.

Preis
2.800 €
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Tilo Hofmann
Artikelnummer
B019
Höchstseltener Einblattdruck von Kaiser Ferdinand I. zu den Packschen Händeln

Kaiser Ferdinand I.

Prag, 1. Juni  1528

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Highlight

Mittelalterliche Bibelhandschrift

Biblia Sacra, Paris, um 1250

Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.

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