Georg Rüxner (urkundlich 1494 bis 1526 nachweisbar),
deutscher Herold und Verfasser des 1530 erstmals erschienenen Werkes ThurnierBuch. Von Anfang, Vrsachen, vrsprung, vnd herkommen der Thurnier im heyligen Römischen Reich Teutscher Nation.
ThurnierBuch. Von Anfang, Vrsachen, vrsprung, vnd herkommen, der Thurnier im heyligen Römischen Reich Teutscher Nation, wieviel offentlicher Landthurnier, von Keyser Heinrich dem ersten dieses Namens an, biß auff den jetzregierenden Keyser Maximilian den andern.
Zwei Teile in einem Band.
Georg Rab für Sigmund Feyerabend & Simon Hüter, Frankfurt am Main, 1566
Jost Amman (1539 in Zürich – 1591 in Nürnberg)
war ein schweizerisch-deutscher Zeichner, Kupferätzer und -stecher, Formschneider, Maler und Buchautor.
Insgesamt dritte Ausgabe und erste Neuauflage dieses berühmten Turnierbuches welches bereits 1530 und 1532 in Simmern erschienen war, ausgestattet mit den Holzschnitten von Jost Amman. In seiner Ausgabe des berühmten Turnierbuches, in dem 36 deutsche und Schweizer Turniere beschrieben werden, verbindet Feyerabend die Turnierbeschreibungen von Rüxner mit Francolins Schilderung des Wiener Turniers, das der spätere Kaiser Maximilian II. veranstaltete. Ab BIatt 65 im zweiten Teil folgt mit eigenem Zwischentitel Francolins Beschreibung der Ankunft Karls V. in Binz mit den dazugehörenden Festlichkeiten. Die schönen, teilweise im Livius wiederverwendeten Holzschnitte zeigen Schlachten und Turnierszenen sowie die Wappen der Teilnehmer.
Der Verfasser, Georg Rüxner war als Herold für verschiedene Reichsstände, namentlich als Reichsherold für Kaiser Maximilian I. und Kaiser Karl V. tätig. Er verfasste verschiedene Genealogien und Turnierbücher, wobei sein „Thurnierbuch“ das berühmteste von allen ist.
Titelholzschnitt in rot/schwarzem Druck; 120 halbseitige, teilweise wiederholte Textholzschnitte von Jost Amman sowie eine (von 2) doppelblattgroße Holzschnitt-Tafel(n).
6 nicht num. Blatt; 242 (von 243) röm. num. Blatt, 7 nicht num. Blatt; 81 röm. num. BIatt. Es fehlt das Textblatt Ni (= Blatt LXXIII = Blatt 73) im ersten Teil, ansonsten ist das Werk vollständig.
Dunkelbrauner Ganzleder-Einband über Holzdeckeln mit goldgeprägtem Rückentitel sowie goldgeprägten Zierornamenten auf dem Rücken. Ohne die Schließen. Deckel berieben und beschabt, Ecken minimal bestoßen. Vier Bünde. Buchblock fest und stabil.
Folio. Maße: 33,5 x 23 x 6 cm.
In guter Erhaltung. Überwiegend sauberes Exemplar. Gleichmäßig nur leicht gebräunt, Titel vorn stärker gebräunt und fingerfleckig sowie im seitlichen und oberen Rand verso mit Papier hinterlegt. Blatt 35, 76, 101 und 180 mit ergänzten bzw. hinterlegten Ab- und Einriss. Sonst stellenweise leicht wasserrandig. Die Tafel im Rand etwas knitterfaltig und gebräunt. Erste Lage vom Buchblock vorn unten gelockert. Vorsatzblatt vorn mit einigen Bleistifteintragungen zum Werk. Kräftiger Druck und festes Bütten.
Adelshaus von Nordkirchen – deren gestochenes Wappen-Exlibris mit Allianzwappen auf dem Deckel vorn.
Georg Christoph Neller (1709-1783) – deutscher Kanonist und Hochschullehrer. Titel mit dessen handschriftlichem Besitzeintrag von 1764.
Literatur: VD16 R 3544; Adams R 877; Andresen I, 355, 225; Becker 47, 8a; Murray 374; Valentin König, Johann Burkhard Mencke u.a.: Genealogische Adels-Historie, Band 1, S. 710ff
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Buches bestätigt. Das Werk ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter. Es besteht gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen keine Ausfuhrgenehmigungspflicht.
Mit 120 Holzschnitten des Künstlers Jost Amman
Sigmund Feyerabend, Frankfurt/Main, 1566
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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