AUS DER OFFIZIN VON NICOLAUS JENSON IN VENEDIG VON 1479

Früher Inkunabel-Druck von Antonius Florentinus

AUTOR

Antonius Florentinus (1389-1459)

TITEL

Summa theologica. Prima pars.
Einleitend mit der Vorrede des Franciscus Moneliensis.

DRUCKER

Nicolaus Jenson, Venedig, 15. Dezember 1479

BESCHREIBUNG

Eigenständig und unabhängig erschienener erster Band aus der vierteiligen Gesamtausgabe der Sittenlehre des bedeutenden Kirchenlehrers und späteren Erzbischof von Florenz, beeinflusst von der „Summa theologica“ des Thomas von Aquin, den er verehrte. Florentinus war ein enger Vertrauter von Cosimo de Medici. 1523 erhob Papst Hadrian VI. Antonius Florentinus zum Heiligen.

Bemerkenswert ist die hübsche Illumination der großen Eingangsinitiale „Q“ in Farben sowie Ranken in Federwerk. Die Inkunabel ist durchgehend rubriziert und mit zahlreichen Lombarden in Rot und Blau versehen. Der rötlichbraun eingefärbte Pergament-Einband aus dem 18. Jahrhundert mit Bordüren und Fleurons wird durch einen umlaufenden Goldschnitt mit dekorativer floraler Punzierung und Prägung aufgewertet.

Die Inkunabel ist absolut vollständig und befindet sich in einem überzeugend guten Erhaltungszustand. Das Kolophon (Druckdatum) befindet sich auf dem letzten Textblatt vor dem Register.

Nicolas Jenson (1420 – 1480) war ein bedeutender französischer Schriftentwerfer, Stempelschneider, Typograf, Kalligraf, Drucker, Verleger und Buchhändler. Anfangs war er Maler, lernte den Beruf des Kupferstechers und arbeitete bei der königlich-französischen Münze Monnaie de France in Paris, möglicherweise als Graveur, später war er Münzmeister der Stadt Tours. 1458 sandte ihn der französische König Karl VII. per Dekret nach Mainz, um die von Johannes Gutenberg erfundene neue Kunst der beweglichen Druck-Lettern zu studieren und so dessen Erfindung auch für Frankreich nutzbar zu machen. Er arbeitete u.a. in der Druckerei von Peter Schöffer und schuf dort auch bereits neue Schriftschnitte und dauerhafte Punzen, bevor er dann ab etwa 1469 nach Venedig ging und zuerst für die Gebrüder Johannes und Wendelin von Speye arbeitete, die er aus seiner Mainzer Zeit kannte. Er war der bedeutendste Drucker-Verleger Venedigs. Die Jenson-Antiqua war die erste qualitativ überzeugende Antiqua der Typografiegeschichte. (Quelle: wikipedia auszugsweise)

KOLLATION

254 nicht num. Blatt. Vollständiger und früher Inkunabeldruck.

AUSSTATTUNG

Zweispaltiger Druck in gotischer Type. 55-zeilig.
Große Eingangsinitiale in Rot und Blau mit rotem Rankenwerk. Zahlreiche Lombarden in Rot und Blau sowie durchgehende Rubrizierungen in Rot.
Blattgröße: 28,5 x 19 cm; Satzspiegel: 21,5 x 14 cm.

EINBAND

Pergament-Einband des 18. Jahrhunderts, rötlichbraun eingefärbt mit schwarzgeprägten Fleurons und Bordüren. Deckel berieben und mit schwachen Kratzspuren. Vorderdeckel oben mit kleinem Loch. Ecken, Gelenke und Kanten gering berieben und bestoßen. 5 Bünde. Buchblock fest und stabil.

Folio. Maße: 29 x 22 x 5 cm.

ZUSTAND

Äußerst gut und original erhalten. Breitrandig. Die ersten 30 Blatt in den Außenrändern minimal feuchtfleckig außerhalb des Textes, zu Beginn minimal braun- und stockfleckig sowie mit gelegentlich kleinem Wurmlöchlein. Kräftiger Druck und festes klangvolles Bütten.

NACHWEIS

Literatur: ISTC ia00872000; GW 2185; BSB-Ink A-595; Hain-Copinger 1243; BMC V, 179; Goff A 872.

PROVENIENZ

Angelicus Brörmann – dessen handschriftlicher Besitzvermerk aus dem Jahre 1800 auf dem Vorsatz vorn

A. W. Barten (1877-1959), holländischer Typograph und Direktor der Graphischen Schule. Dessen Holzschnitt-Exlibris im vorderen Einbanddeckel.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft der vorliegenden Inkunabel. Die Inkunabel ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem LostArt-Register abgeglichen.

Preis
5.900 €
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Katrin Hofmann
Artikelnummer
S342
Äüßerst frühe Ausgabe der „Summa Theologica“ von Antonius Florentinus

Nicolaus Jenson

Summa theologica. Prima pars.

Venedig, 15. Dezember 1479

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Katrin Hofmann
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Highlight

Wahrlich ein unglaublicher Schatz!

Das Vierte gedruckte Buch:
Schöffers Durandus von 1459

Diese hier vorliegende Druckausgabe der „Rationale“ von Durandus ist von höchster Bedeutung für die Geschichte der Typographie und gilt als das dritte datierte und vierte überhaupt gedruckte Buch. Vorausgegangen waren lediglich die um 1455 gedruckte Gutenbergbibel sowie die ebenfalls in der Offizin von Fust und Schöffer entstandenen Psalter vom 14. August 1457 und vom 29. August 1459. Eigens für diesen Druck schuf Peter Schöffer die sogenannte „Durandus-Type“, eine Gotico-Antiqua, die Elemente der Rotunda mit den Stilmerkmalen der italienischen Humanistenhandschriften verbindet.

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