INKUNABEL DER SCHMIEDEKUNST

Spätromanisches Taufbecken mit Maskeron

OBJEKT

Originales spätromanisches Taufbecken.

MATERIAL

Eisen, gegossen oder geschmiedet (?).

ENTSTEHUNG

Frankreich, wohl Champagne oder Elsass, wohl um 1400

BESCHREIBUNG

Auf drei Klauenfüßen stehendes, schweres eisernes Taufbecken, stilistisch der Spätromanik zuzuordnen. Massiver und extrem dicke Bodenwulst. Glockenförmig verlaufender Korpus mit oben weit ausschweifendem Rand. Wandung mit umlaufenden Zierringen. In der Mitte umlaufend insgesamt 18 typisch romanische Menschenköpfe (Maskeron), welche an die von dem Kapitell in der romanischen Kirche von Rosheim/Elsass erinnern ( https://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/elsass/romanik/rosheim/innenraum.htm ). Dazwischen ursprünglich drei gezackte Handhaben mit großem Eisenring, von denen nur eine noch erhalten ist. Korpus und Handhaben ähneln wiederum des Taufbeckens in der Kathedrale von Orbais-l’abbaye (Marne) ( https://www.pop.culture.gouv.fr/notice/palissy/PM51001268 ).

Aufgrund der Stilistik, insbesondere der Optik der Maskeron kann die Glocke ins 13. Jahrhundert datiert werden. Zu dieser Zeit gab es jedoch noch keinen klassischen Eisenguss, sondern lediglich sogenannte „Rennfeuer“, in denen das Eisen bearbeitet, jedoch noch nicht vollends verflüssigt werden konnte. Erst ab ca. 1480 gelang es im belgischen Raum gezielt flüssiges Eisen für den funktionalen Guss herzustellen. Vorliegendes Becken ist wohl genau in der Umbruchphase der Eisenverarbeitung entstanden und gilt somit als Inkunabel der Eisengießerei, sofern diese nicht doch schon in der Spätromanik entstanden ist und mit heißem Eisen geschmiedet wurde.

ABMESSUNGEN

Höhe: 38 cm
Durchmesser Lippe: 62,5 cm
Gewicht: ca. 70 kg

ZUSTAND

Für das hohe Alter angemessen guter Zustand mit Alters- und Gebrauchsspuren. Standfüße, Wandung und Lippe mit Ausbrüchen und Fehlstellen. Von den ehemals drei Handhaben ist nur noch eine vorhanden. Mittels schonender Reinigung konnte die völlig verkrustete und korrodierte Oberfläche beseitigt und die ursprüngliche Patina nachempfunden werden. Mittels Paraffin wurde das Becken schonend und reversibel vor Korrosionseinflüssen geschützt.

PROVENIENZ

Aus einer alten französischen Privatsammlung.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Objektes bestätigt. Dieses ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter. Das Objekt wurde ordnungsgemäß nach Deutschland eingeführt. Eine Ausfuhrgenehmigung der französischen Behörden war hierbei nicht erforderlich.

Preis
26.000 €
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Tilo Hofmann
Artikelnummer
S072
Unikales Taufbecken mit grotesken romanischen Maskeron

Frankreich, Champagne oder Elsass, wohl um 1400

Weltweit kein Referenzexemplar bekannt.

 

 

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Tilo Hofmann
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Highlight

Wahrlich ein unglaublicher Schatz!

Das Vierte gedruckte Buch:
Schöffers Durandus von 1459

Diese hier vorliegende Druckausgabe der „Rationale“ von Durandus ist von höchster Bedeutung für die Geschichte der Typographie und gilt als das dritte datierte und vierte überhaupt gedruckte Buch. Vorausgegangen waren lediglich die um 1455 gedruckte Gutenbergbibel sowie die ebenfalls in der Offizin von Fust und Schöffer entstandenen Psalter vom 14. August 1457 und vom 29. August 1459. Eigens für diesen Druck schuf Peter Schöffer die sogenannte „Durandus-Type“, eine Gotico-Antiqua, die Elemente der Rotunda mit den Stilmerkmalen der italienischen Humanistenhandschriften verbindet.

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