Skulptur des Heiligen Martin zu Pferde mit Schwert
Niederrhein, zwischen 1550-1590
Lindenholz, vollplastisch geschnitzt und polychrom gefasst.
Detailreich gefertigte und künstlerisch beeindruckende Darstellung des Heiligen Martin. Martin sitzt als Ritter auf seinem Pferd und zerteilt mit seinem Schwert den Mantel für den unter ihm liegenden Bettler. Die polychrome Fassung in weiten Teilen noch original erhalten, ergänzt an den Falten des Mantelendes. Rückseitig am Saum des Gewandes ein (wohl süddeutsches) Adelssiegel der Zeit.
Der Heilige Martin von Tours (316-397 war der dritte Bischof von Tours. Er gilt heute in der Tradition der katholischen Kirche als einer der bedeutendsten Heiligen. Er ist der erste Heilige, dem diese Würde nicht als Märtyrer, sondern als Bekenner zugesprochen wurde. Ab 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. Die Episode der Mantelteilung ist in dieser Zeit angesiedelt. Der Sage nach begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem unbekleideten Mann. Außer seinem Schwert und seinem Mantel trug Martin nichts bei sich. Das Pferd, von dem herab sich dem Bettler zuwendet, fehlt der historische Beleg. Der mündlichen Überlieferung nach teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Bettler. In der folgenden Nacht sei ihm hernach im Traum Jesus Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte.
Höhe 38 cm; Breite 26 cm; Tiefe 12 cm.
Gute bis sehr gute genuine Erhaltung mit Alters- und Gebrauchsspuren. Partiell berieben und bestossen. Die Originalfassung mit Verlusten bzw. Abplatzungen. Das Schwert erneuert und mit Abbruch an der Spitze.
vgl. Neumeister Auktion 363, Kat. Nr. 122
Süddeutsche Adelssammlung
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Skulptur bestätigt. Diese ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit der Lost-Art-Datenbank abgeglichen.
Der Sage nach begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem unbekleideten Mann. Außer seinem Schwert und seinem Mantel trug Martin nichts bei sich. Das Pferd, von dem herab sich dem Bettler zuwendet, fehlt der historische Beleg. Der mündlichen Überlieferung nach teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Bettler. In der folgenden Nacht sei ihm hernach im Traum Jesus Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte.
Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.
Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.