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MEMENTO MORI

Schwurschädel mit Satorformel Palindrom

OBJEKT

Schwurschädel mit Satorformel

ENTSTEHUNG

Süddeutschland, wohl 18. Jahrhundert

BESCHREIBUNG

Schwurschädel in Form eines humanoiden Schädels ohne Unterkiefer. Vorderseite der Kalotte oben mit eingeritzter, als Palindrom zu lesender Sator-Formel: „SATOR / AREPO / TENET / OPERA /ROTAS“ („Der Schöpfer (= Sator oder Sämann) erhält seine Werke“. Die Sator-Arepo-Formel lässt sich so in ein Quadrat schreiben, dass der Satz als vierfaches Satzpalindrom senkrecht, waagrecht, vorwärts und rückwärts gelesen werden kann. Als ein solches magisches Quadrat notiert, sollte die Formel vor Unheil schützen und dieses abwehren. Schwurschädel wurden im Mittelalter jedoch auch als Objekte der Gerichtsbarkeit genutzt. Die Femegerichte erreichten den Gipfel ihrer Macht in der 1.Hälfte des 15.Jhdts. und nahmen in der wachsenden Rechtsunsicherheit immer mehr den Charakter von straff organisierten Geheimbünden der „Wissenden“ an, die durch Eid zu unbedingter Verschwiegenheit verpflichtet waren. Obwohl bei Femegerichten niemals die Folter angewendet wurde, verbreitete sich aufgrund der zunehmenden Heimlichkeit des Verfahrens und der umgehenden Vollstreckung gefällter Todesurteile Furcht und Schrecken vor der Feme. Das letzte „Heimliche Gericht“ wurde auf westfälischer „roter“ Erde unter der Femelinde des Dortmunder Freistuhls am 6.1.1806 abgehalten. Schwurschädel fanden auch in den Wunderkammern ihren Platz. Vgl. hierzu Georg Laue, Memento Mori, S. 168.

ABMESSUNGEN

Höhe:  16 cm; 33 cm (mit Ständer)
Breite: 14 cm
Tiefe: 19 cm

ZUSTAND

Guter Zustand mit stärkeren Gebrauchsspuren. Teils gedunkelte Alterspatina mit Bereibungen und Bestossungen. Sämtliche Zähne fehlen.

PROVENIENZ

Deutsche Privatsammlung.

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Tilo Hofmann
Artikelnummer
S395
Palindrom-Formel: „SATOR / AREPO / TENET / OPERA / ROTAS“

Süddeutschland, wohl 18. Jahrhundert

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Highlight

Mittelalterliche Bibelhandschrift

Biblia Sacra, Paris, um 1250

Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.

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