Großer Kaiserpokal.
Sachsen, Glücksburger Hütte, um 1745
Farbloses Glas, geschliffen.
Prachtvoller Pokal mit dem Wappen von Kaiser Franz I.. Hochgezogener Scheibenfuß mit Abriss und nach unten umgeschlagenem Rand. In wabenfacettiertem Balusterschaft, Nodus und Kuppaansatz eingestochene Luftblase. Frontal geschnittener und ehemals vergoldeter, bekrönter Habsburgischer Adler. Dieser hält die Reichsinsignien. Das Brustwappen trägt das Wappen von Kaiser Franz I., umgeben von der Ordenskette vom Goldenen Vlies, Seitlich Lorbeerzweige.
Franz Stephan von Lothringen (1708-1765) war Herzog von Lothringen und ab 1737 Großherzog der Toskana. Nach dem Tod seines Schwiegervaters Kaiser Karl VI. war er ab 1740 Mitregent seiner Gemahlin Erzherzogin Maria Theresia in den Habsburgischen Erblanden und ab 1745 als Franz I. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählt, wodurch er mit Maria Theresia das Haus Habsburg-Lothringen begründete. An Regierungsgeschäften war er als ihr Gatte dennoch kaum beteiligt, weshalb er sich erfolgreichen Finanzgeschäften sowie der Förderung der Naturwissenschaften widmete.
Höhe: 26 cm
Durchmesser Lippe: 9,8 cm
Durchmesser Fuß: 12,3 cm
Sehr gute Erhaltung. Keine Chips oder Beschädigungen. Mit den für handgemachten Glas dieser Zeit üblichen Lufteinschlüssen. Partiell Reste einer ehemaligen Vergoldung.
Süddeutsche Privatsammlung.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des Pokals bestätigt. Er ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
In Glücksburg wurden vorwiegend Gläser für den niederen Adel und das reichere Bürgertum hergestellt. Ab 1750 wurden die noch vorhandenen Glücksburger Glasbestände in Dresden weiter veredelt und geschliffen.
Im Jahr 1700 ordnete Kurfürst August der Starke die Errichtung zweier neuer Glashütten in geeigneteren Gefilden an. Die eine sollte vor dem Wilsdruffer Tor in Dresden (Ostra-Allee) erbaut werden und die zweite beim Jagdhaus Glücksburg. Die drei aus Italien stammenden Brüder aus der Glasmacherfamilie Fremel erhielten hierzu den Bau- Betreiberauftrag und durften hierzu das Jagdhaus Glücksburg zur Miete bewohnen. Doch auch hier wurde ab 1739 das Brennholz knapp. 1750 wanderte Hüttenmeister Hellwig zur Baruther Glashütte ab und es kam 1751 zur Stilllegung der Hütte, welche dann im Siebenjährigen Krieg durch preußische Truppen geplündert wurde und die Produktion endgültig zum Erliegen kam.
In Glücksburg wurden vorwiegend Gläser für den niederen Adel und das reichere Bürgertum hergestellt. Ab 1750 wurden die noch vorhandenen Glücksburger Glasbestände in Dresden weiter veredelt und geschliffen. Das in Glücksburg produzierte Glas war von guter Qualität und sehr begehrt.
Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.
Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.