DER SITZ DER WEISHEIT - SEDES SAPIENTIAE

Ottonische Madonna mit dem Christuskind

OBJEKT

Spätromanische Skulptur: Die Thronende Gottesmutter mit Christusknaben

ENTSTEHUNG

Deutschland, wohl Westfalen, zwischen 1250-1300

MATERIAL

Lindenholz, plastisch geschnitzt, rückseitig geflacht und unten teils ausgehöhlt

BESCHREIBUNG

Die düster-monumental wirkende, eher schlicht gehaltene ottonische Madonna auf einer Bank sitzend und mit im Segensgestus erhobener rechten Hand, dem Betrachter frontal zugewandt. Der Faltenwurf ihres Gewands ist, wie typisch für diese frühe Entstehungszeit, schlicht gehalten. Auf ihrem linken Arm sitzt der Christusknabe mit ebenfalls segnend erhobener Rechten, dessen Körper eine leichte Drehung aufweist. Die Formgestaltung Sedes Sapientiae (Sitz der Weisheit) fand seit dem 11. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum weite Verbreitung.

Stilistische Vergleiche mit den bedeutendsten Madonnen dieses Typus aus der ottonischen Zeit, wie der Gottesmutter des Bischofs Imad aus dem Diözesanmuseum in Paderborn oder auch der thronenden Gottesmutter aus dem Liebighaus in Frankfurt am Main, lassen eine regionale Zuordnung zu, schließen jedoch ebenso eine zeitgleiche Entstehung aus. Die leicht bewegte Haltung des Kindes, der Faltenwurf sowie das Fehlen der Attribute der hier vorliegenden Skulptur lassen vielmehr auf eine Entstehung zwischen 1250 und 1300 schließen, wie Prof. Dr. Rudolf Fantini in seiner in Kopie beigelegten Einschätzung bemerkt. Durch ältere Sanierungen und Restaurierungen wurden derartige Skulpturen über die Jahrhunderte in Form und Stil mehr oder weniger stark verändert. So fällt bei vorliegender Skulptur auf, dass der Sockelkasten in Form und Stil eher der Spätgotik zuzuordnen und wohl später ergänzt bzw. ersetzt wurde. Die Madonna selbst aber auch das Christuskind weisen spätromanische, jedoch auch frühgotische Züge auf.

Beiliegend in Kopie eine Stellungnahme von Prof. Dr. Rudolf Fantini, Münster sowie ein Restaurierungsgutachten von Dr. Charlotte Klack-Eitzen, Bergedorf aus dem Jahr 2003.

ABMESSUNGEN

Höhe: 87 cm
Breite 37 cm
Tiefe: 33 cm
Gewicht: 15,7 kg

ZUSTAND

Stärkere Altersspuren. Restauriert. Stärkere Spuren alten, nicht mehr aktiven Anobienbefalls. Einige kleinere Spannungsrisse. Partiell bestoßen und mit kleineren Beschädigungen, insbesondere an den Fingern. Reste alter Fassung, teils übergangen.

PROVENIENZ

Aus einer Münsteraner Privatsammlung und ehemalige Dauerleihgabe in der Georgenburse Erfurt.

REFERENZEN

Martin Büchsel, Ottonische Madonna. Liebighaus Monographie Band 15, Frankfurt am Main 1993.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Skulptur bestätigt. Sie ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.

Preis
14.800 €
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Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail
Tilo Hofmann
Artikelnummer
S536
Spätromanische Skulptur: Die Thronende Gottesmutter

Deutschland, wohl Westfalen, zwischen 1250-1300

Lindenholz, plastisch geschnitzt

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Tilo Hofmann
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Highlight

Wahrlich ein unglaublicher Schatz!

Das Vierte gedruckte Buch:
Schöffers Durandus von 1459

Diese hier vorliegende Druckausgabe der „Rationale“ von Durandus ist von höchster Bedeutung für die Geschichte der Typographie und gilt als das dritte datierte und vierte überhaupt gedruckte Buch. Vorausgegangen waren lediglich die um 1455 gedruckte Gutenbergbibel sowie die ebenfalls in der Offizin von Fust und Schöffer entstandenen Psalter vom 14. August 1457 und vom 29. August 1459. Eigens für diesen Druck schuf Peter Schöffer die sogenannte „Durandus-Type“, eine Gotico-Antiqua, die Elemente der Rotunda mit den Stilmerkmalen der italienischen Humanistenhandschriften verbindet.

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