Außergewöhnlich große gotische Dokumentenschatulle
Frankreich, um 1500
Lederbezogenes und eisenbeschlagenes Nadelholz
Gotische Dokumententruhe. Rechteckiger Korpus mit Holzkern. Flächendeckend bezogen mit dunkelbraunem, ornamental in Form von Voluten und Blüten geprägtem Leder und mit vernieteten Bandbeschlägen verziert. Die Ecken und Kanten umzogen von teilweise durchbrochen gearbeiteten Eisenbeschlägen. Aufgewölbter, gekanteter auf sieben Scharnieren (!) gelagerter Deckel, oben mit einem typisch gotischen Tragegriff und vorn mit zwei scharniergelagerten Fallriegeln. Deckel vorn mit zwei original erhaltenen gotischen Schlössern. Die Schlüssel verlustig. Seitlich zwei bewegliche Handhaben0. Innen wohl mit noch originaler Wachstapete ausgelegt. In dieser Größe und Originalität eine hervorragendes Beispiel einer spätgotischen Dokumentenschatulle.
Die Technik der Lederprägung und des -schnittes wurde meist von den Buchbindern adaptiert. Diese Technik gehört mit Abstand zu den aufwendigsten der mittelalterlichen bis frühneuzeitlichen Lederbearbeitung, auch waren die so bearbeiteten Objekte, Einbände, Truhen, Kassetten, Schwertscheiden etc. oft auch fragil, so dass nur noch wenige Exemplare vorhanden sind.
Breite: 57 cm
Höhe: 34 cm
Tiefe: 34 cm
Gewicht: 9,6 kg
Weitgehend im Originalzustand mit stärkeren Alters- und Gebrauchsspuren. Substanz insgesamt noch stabil. Holzkanten innen im Korpus mit Beschädigungen, Verlusten und alten Wurmlöchern. Lederbezug mit kleineren Fehlstellen. Einige Eisenbänder und Beschläge alt erneuert. Auf Wunsch lassen wir die Truhe gegen Aufpreis fachgerecht restaurieren.
Norddeutsche Privatsammlung
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft dieser Truhe bestätigt. Diese ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.

Frankreich, um 1500
Lederbezogenes und eisenbeschlagenes Nadelholz


Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.
Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.