Paar Wöchnerinnenschüsseln / Deckelterrinen
Paris oder Deutschland, 19. Jahrhundert oder früher.
unbekannt, keine Punzen
Silber gedrückt, gegossen, gerieben und graviert.
800-er Silber, an den Tremolierstrichen geprüft.
Zwei prachtvoll gravierte Wöchnerinnenschüsseln mit Teller und Deckel (Legumier auf Presentoire). Ein Paar identische Gegenstücke. Runder, tief gemuldeter Korpus. Wandung umlaufend mit feiner Ornamentgravur im Berain-Dekor sowie vier Medaillons: König mit Zepter und Krone auf einem Thron sitzend, Eingeborenenhäuptling mit Sonnenschirm auf einem Krokodil bzw. mit Pfeil & Bogen bzw. mit Feder auf vierbeinigen Tieren sitzend. Seitlich glatte, durchbrochene Handhaben. Leicht gewölbter Stülpdeckel mit gleicher Dekor mit beweglicher, scharniergelagerter Handhabe. Die Schüsseln jeweils auf einem flach gemuldetem Teller mit geschweiftem Rand und im selben Dekor. Schüsseln und Deckel innen vergoldet. Unten auf dem Boden jeweils ein Tremolierstrich. Sämtliche Teile ungepunzt.
Die hier vorliegenden, silbernen Henkelschalen verfügen sowohl über einen historischen, als auch einen kunstgeschichtlichen Wert, jedoch auch über einen Gebrauchs- und Symbolwert. Schüsseln ähnlicher Form und Gestaltung finden in Bild- und Schriftquellen seit der Renaissance Erwähnung. Die Bezeichnung derartiger Gefäße variiert, je nach Verwendungszweck. So wurden sie im Laufe der Zeit als Wöchnerinnenschüsseln, Wöchnerinnenterrine, Legumier, Breigefäß, Godenschüssel aber auch als Ohrenschale, Terrine oder auch Obstschale bezeichnet. Ein identisches Paar derartiger Legumier stellt eine große Seltenheit dar.
Da sich auf unserem Paar keinerlei Punzen, sondern lediglich Tremolierstriche befinden, fallen Verortung und Datierung nicht leicht. Form und Gestaltung lassen grundsätzlich einen Zeitraum zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert zu. Tremolierstriche wurden im 19. Jhd. kaum noch verwendet, was für eine Entstehung im 18. Jahrhundert in Deutschland spräche. Der Dekor (Berain) und die kolonial-afrikanischen Medaillons lassen jedoch eher auf Paris 19./20. Jahrhundert schließen.
Höhe: jeweils 8 cm
Durchmesser Teller: jeweils 21,5 cm
Gesamtgewicht: 1.390 Gramm
Sehr guter Zustand mit nur geringen Gebrauchsspuren. Die Böden mit geringfügigen Dellen und Bereibungen.
Aus süddeutscher Privatsammlung.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft dieser beiden Objekte bestätigt. Diese sind zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.

Paris oder Deutschland
19. Jahrhundert oder früher


Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.
Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.