Gotischer Missale-Ständer
Mitteldeutschland, um 1500
Geschmiedetes und genietetes Eisen.
Wohlerhaltener, höchstdekorativer liturgischer Buchständer, wie er in Klöstern und Kathedralen häufig für die Lagerung der Missale (Kirchenliturgien) Verwendung fand.
Über Kreuz verlaufende, geschmiedete Füße mit Ziervertiefungen im Fischgrätenmuster. Massiver tordierter Schaft, oben und unten mit zwei wulstigen, ebenso verzierten Halterungen. Schaft oben Spitz verlaufend. Die drehbare, beidseitig nutzbare Buchauflage mit massiver durchbrochener Mittelstrebe und oben mit Führung, in die die Auflage auf den Schaft gehangen und mit einem Eisenkeil fixiert wird. Buchauflage ist mit sechs genieteten Eisenstreben versehen. An den Oberseiten der Auflage zwei wohl später aufgebrachte Kerzenhalterungen. Handwerklich vollkommene Ausführung und im Bestzustand.
Höhe: 158 cm
Breite: Fuß: 58 cm
Breite: Auflage 46 cm
Höhe Auflage: 38 cm
Gewicht: 19,6 kg
Außergewöhnlich gute Erhaltung. Hervorragende Alterspatina. Gewachst.
Sammlung Oberle, Würzburg.
Dieses Objekt wurde als Ausstellungsexponat auf der Ausstellung zum 450. Todestag Luthers auf der Wartburg präsentiert (siehe Katalog Wartburg-Stiftung 1996, Katalognummer 60, Seite 169).
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Objektes bestätigt. Dieses ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.

Mitteldeutschland, um 1500
Wohlerhaltener, höchstdekorativer liturgischer Buchständer, wie er in Klöstern und Kathedralen häufig für die Lagerung der Missale (Kirchenliturgien) Verwendung fand.


Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.
Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.