MEMENTO MORI-SZENE

Dominicus van Tol – Der Alchimist

KÜNSTLER

Dominicus van Tol (1635-1676)
zugeschrieben

GEMÄLDE

Der Alchimist
Schreibender Gelehrter an einem Tisch mit Folianten, Totenkopf, Globus und Sanduhr

ENTSTEHUNG

Holland, um 1670

TECHNIK

Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert

BESCHREIBUNG

Eindrucksvolles Gelehrtenmotiv in klassischer Memento Mori Manier. Das Gemälde zeigt einen greisen, in Pelz gekleideten Gelehrten an einem Tisch sitzend, auf dem sich Bücher, ein Globus, ein Totenschädel, eine Sanduhr und weitere Utensilien eines Gelehrten befinden. Das Motiv entspricht aufgrund der versammelten Attribute der typischen Memento Mori-Ikonographie, die den Menschen die Unausweichlichkeit des Todes mittels Symbolsprache vor Augen führen sollte. Im Mittelalter waren ebensolche Bildthemen sehr beliebt und fanden sich charakteristischerweise in Kunstkammern wieder.

Die Zuschreibung des unsignierten Werkes wurde von dem Kunsthistoriker Karl Koetschau (1868-1949) aufgrund der Malweise und des gewählten Sujets vorgenommen. Exakt dasselbe Motiv wurde erstmalig von David II Teniers (1610-1690) gemalt und signiert (L’Alchimiste, siehe Auktion Campo & Campo Antwerpen, 26.03.1996, Los 214, Abbildung auf Seite 23 des Katalogs. Zuschlagpreis damals: 22.867 €. Unser Bild trägt feinere Malzüge, nicht ganz so schroff, wie bei Teniers.

Gerahmt in einem attraktiven Rahmen des 20. Jahrhunderts.

Van Tol wurde in Bodegraven in den Niederlanden geboren und war ein Schüler und Anhänger seines Onkels Gerrit Dou (1613-1675). 1664 wurde er Mitglied der Künstlergilde in Leiden und zwei Jahre später in Amsterdam. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in Leiden, wo er parallel zu seiner künstlerischen Tätigkeit eine Bierschenke betrieb und hier Anregungen für seine Genredarstellungen bezog. Beispiele seines künstlerischen Schaffens befinden sich unter anderem im Rijksmuseum in Amsterdam und in der Gemäldegalerie in Dresden.

ABMESSUNGEN

Holzplatte/Leinwand: 40,5 x 35,8 cm
Rahmen: 54 x 49 cm

ZUSTAND

Guter Zustand mit Altersspuren. Die Leinwand ist auf Holz kaschiert und an den Rändern entsprechend beschnitten. Durch die Platte führt mittig ein restaurierter Längsriss. Die Farbschicht ist leicht krakeliert und zeigt stellenweise kleine Erhebungen. Unter UV-Licht werden punktuelle Retuschen vor allem entlang des Risses und am Rand sichtbar.

PROVENIENZ
  • Privatsammlung, Frankreich
  • Lempertz, Köln, 1994, A701, Los 467
KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Gemäldes bestätigt. Es ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.

Preis
3.800 €
Haben Sie Interesse am Objekt?
Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail
Katrin Hofmann
Artikelnummer
L010
Schreibender Gelehrter an einem Tisch mit Folianten, Totenkopf, Globus und Sanduhr

Dominicus van Tol (1635-1676)

Holland, um 1670

Haben Sie Interesse am Objekt?
Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail
Katrin Hofmann
Zum Anfang der Seite

Highlight

Wahrlich ein unglaublicher Schatz!

Das Vierte gedruckte Buch:
Schöffers Durandus von 1459

Diese hier vorliegende Druckausgabe der „Rationale“ von Durandus ist von höchster Bedeutung für die Geschichte der Typographie und gilt als das dritte datierte und vierte überhaupt gedruckte Buch. Vorausgegangen waren lediglich die um 1455 gedruckte Gutenbergbibel sowie die ebenfalls in der Offizin von Fust und Schöffer entstandenen Psalter vom 14. August 1457 und vom 29. August 1459. Eigens für diesen Druck schuf Peter Schöffer die sogenannte „Durandus-Type“, eine Gotico-Antiqua, die Elemente der Rotunda mit den Stilmerkmalen der italienischen Humanistenhandschriften verbindet.

Ähnliche Artikel