Daniel Hopfer (1471-1536)
Das Jüngste Gericht
Eisenradierung
Nürnberg, um 1680
David Funck (1642-1709)
Monumentale Darstellung der Apokalypse mit dem Jüngsten Gericht. Ausgezeichneter, kräftiger und klarer Druck dieser beeindruckenden Eisenradierung mit dem Jüngsten Gericht von Daniel Hopfer. Monogramm in der Platte unten dazwischen die typische Hopfendolde als sein Signet.
Der Waffenätzer, Radierer und Holzschneider Daniel Hopfer zeigt im Jüngsten Gericht über allem thronend Christus auf der Weltenkugel sitzend, die Rechte zum Segensgestus erhoben, in der Linken das Zepter haltend, neben ihm Maria und Johannes, darunter die zwölf Apostel. In der linken Bildhälfte, von christlichen Rittern und Söldnern sowie Engeln begleitet, stehen die Auserwählten, die in das himmlische Paradies aufgenommen werden, die rechte Blatthälfte mit Darstellung der Verdammten, die von teuflischen Wesen in die Hölle gebracht werden bzw. schon im Fegefeuer stehen.
Daniel Hopfer sympathisierte mit den Ideen Martin Luthers und denen des Schweizer Reformators Ulrich Zwingli. In diesem Kontext fertigte er unter anderem auch Holzschnitte für Titelblätter reformatorischer Schriften an. Seine kunstgeschichtliche Bedeutung erlangte er als Erfinder der Ätzradierung und als einer der Wegbereiter und Verbreiter der Renaissancekunst in Deutschland.
In der linken Blatthälfte unten mit der Funck-Nummer „1“.
David Funck war Kunsthändler und Verleger in Nürnberg, der die Erzeugnisse zahlreicher Nürnberger Kupferstecher vertrieb. Dazu zählten ca. 25 Landkarten. Johann Baptista Homann (1664-1724) arbeitete bei David Funck, bevor er sich 1702 nach einem Zerwürfnis selbständig machte. Bei ihm dürfte Homann die Kenntnisse erworben haben, die er zu seiner Verlagsgründung benötigte. Homann hatte für Funck 17 Blätter graviert. David Funck war der Schwager von Jacob von Sandrart (1630-1708), dessen Verlagswerke er nach dessen Tod teilweise übernahm. Nach seinem eigenen Tod führten seine Witwe und sein ältester Sohn Johann Sigmund Funck die Kunsthandlung am Neuen Tor weiter. (Quelle: Astronomische Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg e.V.)
Blattgröße: 46 x 32 cm
Ausgezeichneter, kräftiger und klarer Druck mit Rändchen um die Plattenkante. Blatt gleichmäßig gering gebräunt. Vereinzelt leicht altersfleckig. Zwei winzige Rostfleckchen. Die linke untere Ecke gerissen und wieder angefügt. Einige kleine hinterfaserte Randläsuren. Linke obere Ecke verso mit schwacher Faltspur, rechts mit kleinem Randeinriss außerhalb der Darstellung. Rückseite mit einigen Bleistiftannotationen.
Hollstein 20 II, Metzger 23 III (von IV).
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Eisenradierung bestätigt. Diese ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Daniel Hopfer
um 1680
Diese hier vorliegende Druckausgabe der „Rationale“ von Durandus ist von höchster Bedeutung für die Geschichte der Typographie und gilt als das dritte datierte und vierte überhaupt gedruckte Buch. Vorausgegangen waren lediglich die um 1455 gedruckte Gutenbergbibel sowie die ebenfalls in der Offizin von Fust und Schöffer entstandenen Psalter vom 14. August 1457 und vom 29. August 1459. Eigens für diesen Druck schuf Peter Schöffer die sogenannte „Durandus-Type“, eine Gotico-Antiqua, die Elemente der Rotunda mit den Stilmerkmalen der italienischen Humanistenhandschriften verbindet.