„SIE FAMA WINSCHET GLUECK OHNE ZAHL, EINEN RÖMISCHEN KÖNIG NACH DER WAHL“

Barocker Herrscherpokal auf den Ruhm der Könige

OBJEKT

Barocker Ruhmespokal.

ENTSTEHUNG

Sachsen, Glashütte Glücksburg, um 1730

MATERIAL

Graustichiges Glas, geschliffen, teilvergoldet

BESCHREIBUNG

Barocker Ruhmespokal auf den König. Scheibenfuß mit Abriss und nach unten umgeschlagenem Rand. Balusterschaft und Kuppaansatz wabenfacettiert und mit je einer eingestochenen Luftblase. Frontal geschnittener, teils polierter, vergoldeter Dekor Königskrone mit Schwert und Zepter, darüber posaunender Engel und Laube mit Olivenzweig. Umlaufend die Inschrift:

„Sie fama winschet glueck ohne zahl, einen Roemischen Koenig nach der wahl“.

Die Fama ist ist in der römischen Mythologie die Gottheit des Ruhmes wie auch des Gerüchts. Der Fama entspricht in der griechischen Mythologie der Personifikation des Ruhmes und entspricht bei den Römern der Gloria.

ABMESSUNGEN

Höhe:  21,8 cm
Durchmesser Lippe: 8,7 cm
Durchmesser Fuß: 9,7 cm

ZUSTAND

Sehr gute Erhaltung. Leicht schiefer Stand. Mit den für handgemachten Glas dieser Zeit üblichen Lufteinschlüssen. Am Fußrand ein herstellungsbedingter Einschluss. Keine Chips oder Beschädigungen.

PROVENIENZ

Alte deutsche Privatsammlung.

REFERENZEN

G. Haase: Sächsisches Glas. Geschichte, Zentren, Dekorationen. Lizenzausgabe. Klinkhardt u. Biermann, München, 1988

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des Pokals bestätigt. Er ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.

Preis
1.500 €
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Tilo Hofmann
Artikelnummer
S562
GLÜCKSBURG – DIE GLASHÜTTE AUGUST DES STARKEN

Da das Porzellan noch nicht erfunden war und dieses auch nicht die kurfürstlichen Probleme der Beschaffung von Weinpokalen gelöst hätte und die kurfürstlich-sächsische Glashütte in Pretzsch aus Mangel an Brennholz zum Erliegen gekommen war, ordnete Kurfürst August der Starke am 28. Mai 1700 die Errichtung zweier neuer Glashütten in geeigneteren Gefilden an. Die eine sollte vor dem Wilsdruffer Tor in Dresden (Ostra-Allee) erbaut werden und die zweite beim Jagdhaus Glücksburg. Die drei aus Italien stammenden Brüder aus der Glasmacherfamilie Fremel erhielten hierzu den Bau- Betreiberauftrag und durften hierzu das Jagdhaus Glücksburg zur Miete bewohnen. Doch auch hier wurde ab 1739 das Brennholz knapp. 1750 wanderte Hüttenmeister Hellwig zur Baruther Glashütte ab und es kam 1751 zur Stilllegung der Hütte, welche dann im Siebenjährigen Krieg durch preußische Truppen geplündert wurde und die Produktion endgültig zum Erliegen kam.

Das in Glücksburg produzierte Glas war von guter Qualität und sehr begehrt. So wurde zum Beispiel 1728 Glas im Wert von rund 21.500 Talern erzeugt (vgl. Haase, Sächsisches Glas). In Glücksburg wurden vorwiegend Gläser für den niederen Adel und das reichere Bürgertum hergestellt. Ab 1750 wurden die noch vorhandenen Glücksburger Glasbestände in Dresden weiter veredelt und geschliffen.

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Highlight

Mittelalterliche Bibelhandschrift

Biblia Sacra, Paris, um 1250

Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.

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