Luise von Savoyen (1476-1531),
Regentin von Frankreich, Mutter von König Franz I.
Verteidigungsschreiben der Regentin für den „Luther Frankreichs“, Louis de Berquin (1490-1529)
Brief mit eigenhändiger Unterschrift („Loyse“)
Blois, 3. September 1525
Verteidigungsschreiben der Regentin für Louis de Berquin (1490-1529), dem ersten Märtyrer der Reformation in Frankreich. In französischer Sprache verfasste Handschrift auf Papier. Eine beschriebene Seite auf einem Blatt. Schreiben von Luise an das „Parlement de Paris“, in Fürsprache für den der Ketzerei angeklagten Humanisten Louis de Berquin (1490-1529). Nach der Übersendung der Akten und Klageschriften gegen Berquin sei bislang keine Reaktion erfolgt und es sei ungerechtfertigt, ihn unnötigerweise in Haft zu lassen, daher möge man nun seitens des Parlements seinen Fall prüfen und zu einem Ergebnis kommen.
„… nous vous prions que adviserez, nous envoyez lesdicts charges, livres, traictez et autres escriptures produictes et mises en avant contre icelluy Berquin, et nous advertissez incontinant de ce que vous en ferez affin de pourveoir audict gentilhomme ä ce qu’il ne perde plus icy temps sans cause. Si n’y faictes faulte…“
Louis de Berquin war Sekretär des französischen Königs Franz I., Humanist und Reformator aus dem Umkreis von Erasmus von Rotterdam, Ignatius von Loyola und Francois Rabelais. Er übersetzte die ersten Schriften Luthers ins Französische und wurde von den Doktoren der Sorbonne der Ketzerei angeklagt. Zunächst noch vom König und der Regentin protegiert, wurde Berquin, der nach Theodor von Beza der „Luther Frankreichs“ („In Ludovico Berquino Attrebate … Gallia fortassis alterum esset Luther= nacta“) hätte werden können, nach einer erneuten Anklage am 17. April 1529 vor 20.000 Zuschauern auf dem Scheiterhaufen verbrannt und wurde damit zum ersten großen französischen Märtyrer der Reformation.
Höhe: 23; Breite 20,5 cm
Sehr guter Zustand. Nur leicht knittrig und sehr sauber. Der breite linke Außenrand mit Löchlein zur Fixierung auf der Schreibunterlage.
Aus einer deutschen Autographensammlung.
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Luise von Savoyen
Blois, 3. September 1525
Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.
Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.