SELTENES ZEUGNIS ÜBER DIE NOTARTÄTIGKEIT UNTER KAISER MAXIMILIAN I.

Vademecum eines Notars, Romandie, 1500

VERFASSER

Notar Amadeus de Collumberio

TITEL

Handschriftliches Vademecum.
Deutsche Handschrift auf Papier.

ENTSTEHUNG

Romandie, Kanton Wallis oder Waadt, 1500/1501.

BESCHREIBUNG

Hochinteressantes Zeitzeugnis früher europäischer Notartätigkeit aus dem Fundus des bedeutenden Fundus des Sammlers und Händlers Jacques Rosenthal (1854-1937).

Vademecum des Notars Amadeus de Collumberio (auch Collombey), der hierin das Gerüst seines Schriftverkehrs, die Vertragsinhalte sowie die Urkunden im Rahmen der Mandantschaft der Familie Glandius/Glandinis mit der topografischen Bezeichnung „Lonlomont“ (d.i. wohl Sonlomont)    handschriftlich niederlegte.

In einigen hundert Einträgen finden sich u.a. auch durchgestrichene bzw. korrigierte Texte. Eine reiche, bis dato noch nicht transkribierten oder näher untersuchten Quellen spätgotischer Rechtsgelehrsamkeit

Auch die für diese Zeit typischen Kopert-Einband bildende, wohl frühere Urkunde rechtfertigt weitere wissenschaftliche Untersuchungen.

Derartige persönliche Arbeitsnotizen von Notaren sind äußerst selten überliefert und stellen ein außerordentliches Kulturgut dar, wenn deren Provenienz einwandfrei geklärt ist.

Beiliegend zu dieser Handschrift ein Brief von Hans Koch vom 1.10.1974 an Eis: „Hochverehrter, lieber Herr Professor … Von Ihrem Notariatsbuch konnte ich leider keine näheren Herkunftsangaben ermitteln. Es ist lediglich festzustellen, daß das Stück etwas 1921-22 von meiner Firma erworben wurde, wahrscheinlich auf einer Reise in Österreich … Hans Koch“)

Beiliegt ferner ein ausführlicher maschineller Brief mit Unterschrift von Prof. Dr. von Brandt an Eis, in dem er diesem auf das Ansuchen antwortete, das Notariatszeichen auf der Urkunden des Einbands zuzuordnen.

AUSSTATTUNG

Frühneuzeitliche, einspaltige Bastarda mit bis zu 32 Zeilen.

KOLLATION

60 nicht num. Blatt. Davon drei Blatt leer. Die spätere handschriftliche Paginierung lässt Blatt 42 aus.

EINBAND

Wohl originaler Kopertband der Zeit unter Verwendung einer Urkunde auf festem Pergament vom Ende des 15. Jahrhunderts. Stärker fleckig und abgegriffen und mit etlichen Einträgen.
Format: 20,5 x 15,5 x 1,3 cm.

ZUSTAND

Guter Zustand mit Alters- und Gebrauchsspuren. Insgesamt etwas angestaubt. Partiell etwas fleckig und fingerfleckig.

NACHWEIS

F. Osterley, Das deutsche Notariat, 2 Bände, 1842; L. Koechling, Untersuchungen über die Anfänge des öffentlichen Notariats in Deutschland, Marburg, 1925; F. Leist, Die Notariatssignete, Leipzig, 1896

PROVENIENZ

1921 – 1971 – Antiquariat Jacques Rosenthal, Hans Koch, Eching

1971 – 1982 – Prof. Dr. Gerhard Eis (1908-1982), Hs. 161 – deutscher germanistischer Mediävist und Medizinhistoriker. Er war Ordinarius für Germanistik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und gilt als Begründer der deutschen Fachprosaforschung.

1982 – 2025 – Deutsche Privatsammlung

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft der vorliegenden Handschrift. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem Lost-Art-Register abgeglichen. Für die Lieferung außerhalb der EU ist eine Ausfuhrgenehmigung der Kulturbehörden erforderlich. Diese wird von uns nach Eingang des Kaufpreises beantragt und dauert ca. 14 Tage.

Preis
5.200 €
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Tilo Hofmann
Artikelnummer
T234
Handschriftliches Arbeitsbuch des Notarius Amadeus de Collumberio

Hochinteressantes Zeitzeugnis früher europäischer Notartätigkeit aus dem Fundus des bedeutenden Fundus des Sammlers und Händlers Jacques Rosenthal. Der Notar formuliert hierin das Gerüst seines Schriftverkehrs, die Vertragsinhalte sowie die Urkunden im Rahmen der Mandantschaft der Familie Glandius/Glandinis.

Derartige persönliche Arbeitsnotizen von Notaren sind äußerst selten überliefert und stellen ein außerordentliches Kulturgut dar, wenn deren Provenienz einwandfrei geklärt ist.

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Tilo Hofmann
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Highlight

Horologium pulsat - vita fugit.
„Die Uhr schlägt - das Leben vergeht.“

Monumentales barockes Turmuhrwerk

Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.

 

Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.

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