EINE DER ERSTEN DRUCKE AUS KÖLN AUS DER SAMLUNG SCHMITZ-OTTO

Thomas Aquin: Quaestiones de duodecim quodlibet

AUTOR

Thomas von Aquin (1225-1274)

TITEL

Quaestiones de duodecim quodlibet.

DRUCK

Arnold Ther Hoernen, Köln, 1471

BESCHREIBUNG

Ein sehr früher Druck des bedeutenden Aquin-Werkes sowie zweiter Druck des Kölner Zweitdruckers Arnold Therhoernen. Man nimmt heute an, dass Therhoernen wahrscheinlich mit dem Kleriker aus der Diözese Utrecht Arnold Horn (aus Hoorn) identisch ist. Hoorn wurde 1486 an der Universität Köln immatrikuliert und hatte wohl das Buchdruckerhandwerk beim Kölner Erstdrucker Ulrich Zell gelernt. Das widerspricht der von Merlo aus Kölner Schreinsbüchern ermittelten und auch später von Voulliéme verbreiteten Annahme, Therhoernen sei in Köln geboren als Sohn eines „Coynrait ter Hurnen ind Catherine syn elig wyf“. Die von Geldner und anderen wiedergegebene Meinung, Arnold Ther Hoernen habe bei Ulrich Zell gelernt, beruht offensichtlich nur auf Spekulationen. Unstrittig scheint, dass man Arnolds Namen zuerst in einem Sermo Rolevincks aus dem Jahr 1470 begegnet, in dem auch seine Adresse „infra sedecim domos prope conventum fratrum praedicatorum“ angegeben wird. Spätestens in diesem Jahr hat Arnold Therhoernen das Haus „zom lambe … vnder XVI husen“ erworben und dort seine Druckerei eingerichtet. Gestorben ist er wahrscheinlich im Jahr 1483.

AUSSTATTUNG

Frühe, zweispaltige gotische Type in 40 Zeilen. Oben Kolumnentitel in Majuskeln gedruckt und in Rot rubriziert. Titel sowie Kolophon mit Druckermarke in Rot gedruckt. Etliche in Rot und Blau eingemalte Initialen. Durchgehend in Rot rubriziert. Über dem Kolumnentitel Blattzählung in Tinte von zeitgenössischer Hand. Satzspiegel: 20 x 13,5; Blattformat: 29 x 20,5 cm.

KOLLATION

156 nicht num. Blatt. Vollständig.
Lagenformel: #6, a-p10.

EINBAND

Prächtiger brauner Kalbsledereinband des 18. Jahrhunderts. Rückenschilder mit goldgeprägter Titelaufschrift auf Rot und Grün. Reichhaltige florale Rückenvergoldung. Deckel mit dreifacher vergoldeter Fileteneinfassung. Dreiseitiger Blauschnitt. Gebunden auf fünf Bünden. Sehr guter Zustand. Deckel nur wenig fleckig. Gelenke gering berieben. Vorsatzpapiere in den Deckeln teilweise erneuert.
Folio: 29,5 x 22 x 4 cm.

ZUSTAND

Ausgezeichneter Zustand. Äußerst sauberer, kräftiger, haptisch fühlbarer und breitrandiger Druck auf festem Büttenpapier. Schonend gereinigtes und stellenweise fachgerecht restauriertes Exemplar. Die eingemalten blauen Lombarden ausgeflockt und meist nur noch schwach erkennbar. Die ersten Blätter vereinzelt fleckig und fingerfleckig. Das erste Blatt am breiten unteren Rand unterlegt. Wenige Blätter mit ergänztem Außenrand. Ein Blatt mit Papierspaltung restauriert. Schöner und weitgehend genuiner Frühdruck.

PROVENIENZ

Sammlung Hanns-Theo Schmitz-Otto. Dessen Exlibris auf dem Vorderspiegel. Sein Sohn, Hanns Georg Schmitz-Otto war ein bedeutender Kölner Bibliophiler und überließ der USB Köln seit 2002 große Teile seiner wertvollen Familiensammlung.

REFERENZ

Literatur:  ISTC it00183000; GW M46331; Hain Copinger 1401;  Voulliéme Köln 1146; BSB-Ink T-249.
Bibliotheken: Lediglich in 36 Bibliotheken weltweit.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

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Preis
15.000 €
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Artikelnummer
A497
EINE DER ERSTEN DRUCKE AUS KÖLN:

Thomas von Aquins „Quaestiones“ aus der Sammlung Schmitz-Otto

Arnold Ther Hoernen, Köln, 1471

Ein sehr früher Druck des bedeutenden Aquin-Werkes sowie zweiter Druck des Kölner Zweitdruckers Arnold Therhoernen.

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Katrin Hofmann
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Highlight

Mittelalterliche Bibelhandschrift

Biblia Sacra, Paris, um 1250

Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.

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