Michael Lochmaier
Sermones de sanctis cum vigintitribus Pauli Wann sermonibus.
Johann Petri, Passau, 1490-91
Erste Ausgabe der Predigten des Dekans und Rektors der Universität Wien. Im Jahr 1489 wurde Lochmeier Nachfolger von Paul Wann als Domprediger in Passau. IGI schreibt das Werk Grüninger in Straßburg zu. Es gilt jedoch heute als gesichert, dass das Werk bei Petri in Passau entstand.
Zweispaltige gotische Type in 42 Zeilen. Zahlreiche handgemalte Initialen in Rot. Spärlich in Rot rubriziert.
Satzspiegel: 19,5 x 12,5 cm. Abmessungen Blatt: 27,5 x 19 cm.
402 nicht num. Blatt. Blätter 19 und 402 weiß. Vollständiges Exemplar.
Lagenformel: A8; B10; a-z6; aa-zz6; aaa-ppp6; qqq8; rrr10.
Originaler spätgotischer Einband aus der Landshuter Werkstatt „Raute vierfach“ (Kyriss 165; EBDB w000032). Blindgeprägtes Schweinsleder über massiven Holzdeckeln. Rechteckig und diagonal verlaufende Streicheisenfilete. In den Feldern die sogenannte „Vierfach-Raute“ (Kyriss Taf. 331, Nr. 7; EBDB s001766), Tropfenstempel, Hirschstempel sowie etliche Blütenstempel sowie das Spruchband „maria“. Zwei intakte Schließen. Fünf echte Bünde. Der blindgeprägte Rücken gekalkt. Vorderer Buchblock mit hangemalten Titel. Rücken mit altem Titelschild aus Papier. Guter und genuiner Zustand. Erste Lage teiweise gelockert, Buchblock und Bindung ansonsten fest und stabil. Deckel etwas berieben und gering wurmstichig. Rücken am Schwanz eingerissen. Vorderdeckel mit alter Bezugsreparatur. Schließenleder alt erneuert. Die untere Schließlasche abnehmbar bzw. nicht befestigt.
Folio: 28,5 x 19,5 x 9 cm.
Guter und genuiner Zustand. Überwiegend sauberer und breitrandiger Druck. Durchgehend leicht gebräunt. Stellenweise etwas gebräunt oder fleckig. In den Rändern gelegentlich kleinere Wurmgänge. Stellenweise wasserrandig. Die ersten zehn Blatt mit größeren Randläsuren und Papierausbrüchen im weißen Rand. Lage kkk in sich verbunden.
Sammlung Detlef Mauss – dessen Prägestempel auf dem letzten weißen Blatt.
Literatur: ISTC il00270000; GW M18683; BSB-Ink L-216; Hain-Copinger 10172; BMC II, 617; Goff L-270; Schlechter-Ries 1191; Oates 1265; Bod-inc L-138; Proctor 2845.
Bibliotheken: ISTC verzeichnet Exemplare in 72 Bibliotheken weltweit.
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Michael Lochmaier
Johann Petri, Passau, 1490-91
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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