Thomas von Aquin (1225-1274)
Quaestiones de veritate disputatae.
Johann Koelhoff, Köln, 1475
Letztes Blatt mit Kolophon.
Extrem seltene erste Ausgabe dieses sehr frühen Druckes von Aquins „De veritate“ aus dem Besitz des Maastrichter Buchdruckers und Buchbinders Ernest van Aelst, der wohl auch den kunstvollen Einband gefertigt hat.
Zweispaltige gotische Type in 40 Zeilen. Oben Kolumnentitel handschriftlich in Tinte geschrieben. Etliche in Rot und Blau eingemalte Initialen. Durchgehend in Rot rubriziert.
Satzspiegel: 19 x 13; Blattformat: 28,5 x 21 cm.
484 nicht num. Blatt. Vollständig.
Lagenformel: *4; a-g10; h-z8; A-K8; L10; M12; N-O10; P-Z8; aa-ll8.
Prachtvoll geprägter, brauner Ledereinband aus der Buchbinderei von Ernest van Elst, wohl um 1920 entstanden. Deckel und Rücken mit Drachen und Fabelwesen bzw. Fabelszenen geprägt. Vorderdeckel mit der Aufschrift „Laus Deo“ und der Datierung 1475. Gebunden auf vier Bünden. Guter Zustand. Leder etwas fleckig und beschabt. Gelenke geringfügig berieben. Buchblock und Bindung fest und stabil. Schließbügel entfernt.
Folio: 30,5 x 22,5 x 10 cm.
Guter bis sehr guter und genuiner Zustand. Sauberer, kräftiger, haptisch fühlbarer und äußerst breitrandiger Druck auf festem Büttenpapier. Außenränder gebräunt. Im rechten Rand durchgehend mehr oder weniger schwach wasserfleckig, nur partiell stärker. Erstes Blatt auf der vorderen Leerfläche angeschmutzt. Erste acht Blatt mit zwei unauffälligen Drucklöchern im rechten Rand ohne Textverlust. Letzte zwei Blatt in den Rändern angeschmutzt. Vorletztes Blatt mit Loch im Text und geringfügigen Buchstabenverlust. Letztes Blatt mit etwa halbseitigem Ausriss oben, welcher durch ein hervorragendes und optisch nicht erkennbares ebenso rubriziertes Druckfaksimile auf altem Papier, wohl durch den Drucker Ernest van Elst selbst, ersetzt wurde.
Ernest van Aelst (1884-1944), Drucker und Buchbinder in Maastricht von 1917-1942 – Dessen Exlibris auf dem Vorderspiegel. Auf dem Spiegel auch ein französische Auktionsbeschreibung.
Literatur:  ISTC it00179000; BSB-Ink T-245; GW M46346; Goff T179; Pell 1018; CIBN T-150; IGI 9560; IBP 5276.
Bibliotheken: Lediglich in 67 Bibliotheken weltweit.
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Thomas von Aquin (1225-1274)
Quaestiones de veritate disputatae.
Johann Koelhoff, Köln, 1475


Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.
Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.