Papst Paul IV. (1476-1559),
bürgerlich Gian Pietro Carafa OTheat. Gian Pietro Carafa gründete den römisch-katholischen Männerorden der Theatiner (lateinisch Clerici regulares [Theatini] bzw. Ordo Clericorum Regularium, Ordenskürzel OTheat), auch Cajetaner und Chietiner genannt. Der Name leitet sich von dem Geburtsort des Pastes ab (Theate, heute Chieti).
Päpstlicher Ablass- bzw. Beichtbrief
„Concess[um] ut petit[u]r in p[rese]ntia D[omini] N[ostri] P[a]p[e] B[ernardinus] Car[dina]lis Tranens[is].“
Rom, zwischen 1555 und 1558
Illuminierte Supplik eines Ablassbriefes mit eigenhändiger Unterschrift des Kardinals Giovanni Bernardino Scotti (1478-1568), in Anwesenheit des Papstes. In lateinischer Sprache verfasste Handschrift auf Pergament. Beichtbrief für den Gouverneur von Bar-le-Duc Laurent de Francieres (+1558), Herrn von Conflans, Fresnay und Levigny, und seine Gattin Antoinette d’Anneville.
Kopfzeile („Beatissime Pater“) in Versalien roter und blauer Tinte, ebenso wie die raumfüllende „U[t]“-Initiale der unteren Hälfte.
Der Beichtbrief (Confessionale), eine Sonderform des Ablasses, erlaubte dem Empfänger u.a. die freie Wahl eines Beichtvaters, der dem Inhaber des Privilegs einen vollständigen Sündenablass erteilen durfte. Er erging auf Bitten des Empfängers in Form einer „sola signatura“ – gültigen Supplik, nicht als kanzleimäßige Papsturkunde, war ungesiegelt, undatiert und wurde vom Papst persönlich genehmigt und danach ausgefertigt. Mit Gegenzeichnung des päpstlichen Notars Petrus Laboratus sowie rückseitig vom Corrector „Ch. Rodriguez“. Hierbei handelt es sich vermutlich um den frühen Jesuiten Christoph Rodriguez (1521-1581).
Beicht- bzw, Ablassbriefe waren ein Hauptkritikpunkt Luthers an der Katholischen Kirche und wichtiger Impulsgeber für die Reformation. Frühe, reformationsnahe Beichtbriefe sind im Handel von großer Seltenheit. Seltenes und sehr dekoratives Dokument.
Höhe: 32 cm; Breite 46 cm
Guter Zustand. Faltstellen berieben und mit kleineren Löchern. Minimal randfleckig und materialbedingt gebräunt. Tinte durch zu frühe Faltung partiell minimal auf der Unterhälfte aufgedrückt bzw. abgeklatscht.
Vorhanden. Dieses erhält der Käufer mitgeliefert
Aus einer deutschen Autographensammlung.
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Papst Paul IV. (1476-1559),
bürgerlich Gian Pietro Carafa OTheat


Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.
Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.