ÜBER DIE KREUZZÜGE GEGEN DIE TÜRKEN

Hertzog Gottfried wider die Türken und Heiden

AUTOR

Robertus von Reims (um 1055-1122)

TITEL

„Hertzog Gotfrid wie er wider die Türgen und hayden gestritten und dz heylig Grab gewunen hat.“

DRUCK

Lucas Zeissenmair, Augsburg, 1502
Letztes Blatt mit Kolophon.

BESCHREIBUNG

Extrem seltene zweite deutsche Ausgabe dieses bedeutenden Werkes der Kreuzzüge gegen die Türken. Die erste deutsche Ausgabe war 1482 bei Johann Bämler in Augsburg erschienen. Robertus von Reims, auch Robertus de Sancto Remigio, wurde von seinem Abt beauftragt, die Geschichte des ersten Kreuzzuges gegen die Türken zu schreiben. Es wurde ein äußerst beliebtes Werk zur Zeit des zweiten und dritten Kreuzzuges und später wieder im 15. Jahrhundert nach dem Fall von Konstantinopel im Jahr 1453.

Robertus von Reims oder Robert von Saint-Remi war ein mittelalterlicher Kleriker und Chronist. Er war Abt des Klosters Saint-Rémi bei Reims in Frankreich. Er wurde vom Erzbischof von Reims, Manasses II. von Châtillon, abgesetzt und appellierte dagegen bei Papst Urban II. Dieser urteilte 1097 zu seinen Gunsten. Später wurde Robert Prior in Senuc in den Ardennen, doch wurde er als solcher schließlich durch Urteil von Papst Calixt II. abgesetzt. Er starb als einfacher Mönch 1122.

Dieses außerordentlich seltene Werk findet man lediglich in der BSB und der LMU in München, sonst in keiner deutschen Bibliothek. Zwischen 1945 und 2020 nicht auf Auktionen. Die erste Ausgabe von Bämler ist ebenso selten (13 Exemplare in Bibliotheken weltweit). Einziger Verkauf hier war 1994 bei Sotheby´s für 62.000 GBP.

AUSSTATTUNG

Einspaltige gotische Type mit 27 Zeilen. Titelblatt rückseitig mit ganzseitigem Holzschnitt und zahlreichen großen, kunstvollen und stilistisch verschiedenen ornamentalen Holzschnitt-Initialen.
Satzspiegel: 14 x 9,5 cm;  Blattgröße: 19 x 13 cm.

KOLLATION

108 (von 110) nicht num. Blatt. Die beiden fehlenden Blatt a1 (Titel) und a8 wurden durch ein optisch so gut wie nicht erkennbares Faksimile perfekt auf altem Büttenpapier ersetzt und optisch angepasst. Vor dem Hintergrund der größten Seltenheit dieses Buches ist dies ein verschmerzbares Manko – es ist kein anderes Exemplar erhältlich.

Lagenformel: a-n8; o6.

EINBAND

Attraktiver Holzdeckeleinband des 16. Jahrhunderts. Rücken und Deckel teilweise mit Schweinslederbezug. Dieser auf den Deckeln mit blindgeprägten Streicheisenlinien und ornamentalen bzw. floralen Stempelbordüren des frühen 16. Jahrhunderts. Mittig eine ziselierte, intakte Schließe. Fünf doppelte Bünde. Sehr guter Zustand. Buchblock und Bindung fest und stabil. Bünde und Kantenleder etwas berieben. Einbandleder etwas fleckig.
Quartformat: 20,5 x 15,5 x 3 cm.

ZUSTAND

Sehr guter und genuiner Zustand. Kräftiger und im Satzspiegel sauberer Druck auf festem Büttenpapier. Papier in den Rändern vereinzelt leicht fleckig und fingerfleckig, das zweite und letzte Blatt stärker. Blatt A6 mit großem, perfekt geschlossenem Einriss.

PROVENIENZ

Bibliothek Dr. Gerard Jaspers (1932-2020) – dessen Exlibris auf dem vorderen Spiegel.

REFERENZ

Literatur:  VD16 R 2682; BL (Deutsche Bücher) 363; Fairfax-Murray 476.

Bibliotheken: Laut VD16 lediglich 2 Exemplare in Bibliotheken (BSB München und LMU München).

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Postinkunabel bestätigt. Das Werk ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.

Preis
6.900 €
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Katrin Hofmann
Artikelnummer
R799
ZEITZEUGNIS DER TÜRKENKRIEGE

Robertus von Reims

Hertzog Gotfrid wie er wider die Türgen und hayden gestritten und dz heylig Grab gewunen hat.

Lucas Zeissenmair, Augsburg, 1502

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Katrin Hofmann
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Highlight

Mittelalterliche Bibelhandschrift

Biblia Sacra, Paris, um 1250

Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.

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