Johann Ludwig Gottfried (1584-1633)
Newe Welt und Americanische Historien. Inhaltende Warhafftige und vollkommene Beschreibungen Aller West-Indianischen Landschafften, Insulen, Königreichen und Provintzien.
Drei Teile in einem Band
Merian Erben, Frankfurt/Main, 1655
Die Kupferstiche stammen von den Platten von deBry
Bedeutendes und reich illustriertes Werk über Amerika und die Entdeckung der Neuen Welt. Es handelt sich um einen kompilierten Auszug aus de Brys „Großen Reisen“, von denen auch ein Teil der Kupferstiche übernommen wurde. Hier in zweiter Ausgabe. Der erste Teil beschreibt die Sitten und Gebräuche der Ureinwohner Amerikas. Der zweite und dritte Teil beschreibt die Entdeckungsreisen en und Eroberungen der Spanier, Engländer, Holländer und Franzosen. Ausführlich beschrieben werden zum Beispiel die Reisen von Christopher Columbus, Francisco Pizzaro, Amerigo Vespucci, Fernando Magellan, Johann Staden von Homburg, René Goulaine de Laudonnière, Johann Ribaldi, Sir Francis, Drake, Oliver von Nord, Robert Harcurts und Willem Cornelisz Schouten sowie die Flottenbewegungen der Kolonialmächte in die Neue Welt. Das letzte Blatt mit der Erklärung der Namensgebung von Amerika.
„It contains a resumé of the Histories of Acosta, Oviedo, Peter Martyr, Herrera, Laet, &tc. An account of 33 voyages to America, from Columbus to Spilbergen and Schouten; notices of the expeditions of Lemaire and Peter Heyn, the conquests of Brazil by the Dutch, and descriptions of Greenland and Spitzbergen. The first edition was published in 1631.“ (Sabin).
„As we can see, the Newe Welt is an important and sumptuous work. It is much searched for, expensive and rare.“ (Borba de Moraes).
Dieses Werk wurde lange Zeit Johann Philipp Abelin zugeschrieben, bis Gallati im Jahr 1902 die Autorschaft Gottfrieds nachwies. Die Angabe der Tafelzahl variiert in der Literatur. Insgesamt werden hier bis zu acht Karten genannt, die meisten Exemplare, die Digitalisate aber auch die am Markt in den letzten Jahren verkauften Exemplare enthalten jedoch nur 5 Karten. Das vorliegende Exemplar enthält die Karten von Amerika mit den Nebenkarten der Arktis und Antarktis, Virginia, Magellanstraße mit Eingeborenen, Nord-Brasilien sowie die Ansichten von Olinda und Olinda de Pernambuco auf einer Karte.
Ein gestochener allegorischer Titel, fünf gefaltete bzw. doppelblattgroße Kupferkarten bzw. -ansichten sowie 174 halbseitige Textkupfer.
4 num. Blatt; 662 Seiten; 1 Schlussblatt. Zwischen Vorwort und Seite 1 die 5 Faltansichten gebunden. Vollständig.
Originaler, brauner Lederband der Zeit. Rücken mit reichhaltigen Goldprägungen sowie goldgeprägten Titelschildern. Sehr guter Zustand. Einband professionell restauriert. Buchblock und Bindung fest und stabil. Vorsätze erneuert.
Folio: 33 x 22 x 5,5 cm.
Guter und ordentlicher Zustand. Durchgehend gebräunt, partiell mehr oder weniger fleckig und wasserrandig. Sorgfältig und fachmännisch restauriertes Exemplar. Kupfertitel mit geschlossenen Rissen sowie mit kaum sichtbar ergänzten Rändern und Ecken. Die Bildverluste in der unteren rechten Ecke retuschiert. Die meist zerfledderten Faltkarten in ordentlichem, restauriertem Zustand mit geschlossenen Rissen und reparierten bzw. hinterlegten Fehlstellen. Die Amerikakarte mit größeren retuschierten Fehlstellen. Seite 311/312 mit hinterlegter Fehlstelle im rechten Rand mit etwas Textverlust der Randkommentare. Seite 625/626 sowie 635/636 mit geschlossenem Einriss und alt hinterlegtem unteren Rand.
Literatur: VD17 39:133320M; Wüthrich III (Merian), 295; Alden/Landis 1655/74; Sabin 50 (unter Abelin); Borba de Moraes I, 372; Brasilien-Bibliografie Bosch 78; Berger S. 204; Leclerc 265; J. Carter Brown Libr. II, 443; Muller 636; NDB VI, 677.
Fürstenbergsche Schlossbibliothek – Stempel Bibliothek Schloss Weitra auf dem Titelblatt. Dort ehemals die Inventarnummer Nr. G 731.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Buches bestätigt, welches zum Zeitpunkt des Verkaufes frei von Rechten Dritter ist.
Johann Ludwig Gottfried (1584-1633)
Newe Welt und Americanische Historien.
Merian Erben, Frankfurt/Main, 1655
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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