AUS DEM BESITZ VON BERNARD SCHRECKSMEL DE PEUERBACH

Früher Zainerdruck: Alvernus – De fide et legibus

AUTOR

Guillermus Alvernus (1180-1249)

TITEL

De fide et legibus.

DRUCK

Günther Zainer, Augsburg, um 1472, nicht nach 1476

BESCHREIBUNG

Erste Ausgabe eines der Teile des siebenteiligen Lehramtes von dem Pariser Bischof Wilhelm von Auvergne in einem zeitgenössischen Einband. Wilhelms monumentales Werk, das er im Laufe seines Lebens verfasste, wurde vor allem durch den islamischen Philosophen Avicenna inspiriert, von dem viele Texte in lateinischer Übersetzung neu verfügbar waren. Die gesamte Reihe mit dem Titel Magisterium divinale et sapientiale deckt ein breites Spektrum an Themen ab. Der vorliegende Abschnitt behandelt die Moralphilosophie.

Polain datiert diese Ausgabe auf etwa 1469, der GW auf 1472. Obgleich 1472 als Entstehungsjahr angenommen wird, kann dieser aufgrund der Tatsache, dass er sich in Zainers Verzeichnis von 1476 fand, spätestens in 1476 entstanden sein.

AUSSTATTUNG

Einspaltige gotische Type in 43 Zeilen. Über dem Satzspiegel gedruckte Kapitelbezeichnung. Einige große und kleine handgemalte Initialen in Rot. Durchgehend in Rot rubriziert.
Satzspiegel: 20,5 x 11,5 cm; Blattformat: 30,3 x 20,5 cm.

KOLLATION

140 nicht num. Blatt. Das Werk ist vollständig.
Lagenformel: a-o10.

EINBAND

Originaler, spätgotischer Einband. Rücken und Teile der Deckel mit rotgefärbtem Hirschleder und Resten von alten gotischen Stempelwerk. Ansonsten Deckel blank in Holz. Eine intakte Messingschließe. Drei echte Bünde. Guter Zustand. Buchblock und Bindung fest und stabil. Deckel fleckig, berieben und mit handschriftlicher Titelbezeichnung. Kantenbestoßen. Deckel mit etlichen Wurmlöchern. Gelenke beschabt, berieben und mit alten Restaurierungen. Ein alter gelöschter Stempel auf dem ersten Blatt.
Folio: 31,3 x 21,5 x 4 cm.

ZUSTAND

Guter und genuiner Zustand. Äußerst sauberes und breitrandiges Exemplar. Kräftiger Druck auf festem Büttenpapier. Erste Blatt etwas fingerfleckig. Durchgehend mit Wurmlöchern, anfangs und am Ende stärker und mit gelegentlichen Buchstabenverlust. Einige Initialen verblasst.

PROVENIENZ

Bernardus Schrecksmel de Peuerbach (1408?-1485) – dessen zeitgenössische Inschrift in Versform auf dem ersten Blatt. Dieser ist zwischen 1470-80 als socius divinorum u.a. in Köstendorf und Seekirchen im Salzburger Land nachgewiesen.

Sammlung Elaine and Alexandre Rosenberg; erworben von Parke-Bernet Galleries, 12. März 1955.

REFERENZ

Literatur:  ISTC ig00711000; BSB-Ink G-471; GW 11863; H 8317*; BMC II 323; Bod-inc G-297; Goff G-711; Polain(B) 1807; IGI 4602; IBP 2616.
Bibliotheken: ISTC verzeichnet weltweit lediglich in 108 Bibliotheken Exemplare.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft der vorliegenden Inkunabel. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem Lost-Art-Register abgeglichen. Für die Lieferung außerhalb der EU ist eine Ausfuhrgenehmigung der Kulturbehörden erforderlich. Diese wird von uns nach Eingang des Kaufpreises beantragt und dauert ca. 14 Tage. Für die Verbringung in EU-Länder ist aufgrund der festgelegten Wertegrenzen keine Ausfuhrgenehmigung erforderlich.

Preis
14.500 €
Haben Sie Interesse am Objekt?
Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail
Katrin Hofmann
Artikelnummer
A728
Früher Zainerdruck AUS DEM BESITZ VON BERNARD SCHRECKSMEL DE PEUERBACH

Guillermus Alvernus (1180-1249)
De fide et legibus.
Günther Zainer, Augsburg, um 1472

 

Erste Ausgabe eines der Teile des siebenteiligen Lehramtes von dem Pariser Bischof Wilhelm von Auvergne in einem zeitgenössischen Einband. Wilhelms monumentales Werk, das er im Laufe seines Lebens verfasste, wurde vor allem durch den islamischen Philosophen Avicenna inspiriert, von dem viele Texte in lateinischer Übersetzung neu verfügbar waren.

Haben Sie Interesse am Objekt?
Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail
Katrin Hofmann
Zum Anfang der Seite

Highlight

Wahrlich ein unglaublicher Schatz!

Das Vierte gedruckte Buch:
Schöffers Durandus von 1459

Diese hier vorliegende Druckausgabe der „Rationale“ von Durandus ist von höchster Bedeutung für die Geschichte der Typographie und gilt als das dritte datierte und vierte überhaupt gedruckte Buch. Vorausgegangen waren lediglich die um 1455 gedruckte Gutenbergbibel sowie die ebenfalls in der Offizin von Fust und Schöffer entstandenen Psalter vom 14. August 1457 und vom 29. August 1459. Eigens für diesen Druck schuf Peter Schöffer die sogenannte „Durandus-Type“, eine Gotico-Antiqua, die Elemente der Rotunda mit den Stilmerkmalen der italienischen Humanistenhandschriften verbindet.

Ähnliche Artikel