MONUMENTALER ZAINERDRUCK IN AUGSBURG IM ORIGINALEINBAND

Friburgensis – Summa Confessorum AD 1476

AUTOR

Johannes Friburgensis

TITEL

Summa confessorum.

DRUCKER

Günther Zainer, Augsburg, nicht nach dem 1. Februar 1476

BESCHREIBUNG

Erste lateinische Ausgabe dieses bedeutenden Beichtwerkes. Eine deutsche Ausgabe war bereits 1472 erschienen. Es ist das Hauptwerk des Johannes von Freiburg, welcher seit 1280 als Prior des Freiburger Dominikanerkonvents tätig war. Die „Summa“ gilt als der Höhepunkt der Bußliteratur und ist stark von Thomas von Aquin beeinflusst. Ein Werk, „welches wegen seiner Brauchbarkeit für Beichtväter weite Verbreitung fand“ (Wetzer-W. VI, 1675).

AUSSTATTUNG

Zweispaltige gotische Type in 60 Zeilen. Einige große Maiblumen-Initialen. Zahlreiche gedruckte Holzschnitt-Initialen sowie Lombarden. Erstes Drittel des Textes rubriziert in Rot.
Satzspiegel: 29 x 18,5 cm; Blattgröße: 40,5 x 29 cm.

KOLLATION

394 nicht num. Blatt. Das erste und letzte Blatt weiß. Vollständig.
Lagenformel: a-z10; A-L10; M8; N-P10; Q-R8.

EINBAND

Originaler, spätgotischer Einband einer wohl Augsburger Meisterwerkstatt (Kreuzblumen-Buchbinder?). Blindgeprägtes Kalbsleder über schweren Holzdeckeln auf fünf echten Bünden. Deckel mit rechteckig verlaufenden Streicheisenlinien. In den Feldern Stempel Blüte, Lilie, Palmette, Agnus Dei, Adler und Engel. Zwei kunstvoll gefertigte, stilistisch passende und intakte, jedoch wohl erneuerte Schließen. Vorderdeckel mit handschriftlichem Besitzermonogramm. Als fliegende Vorsätze am Anfang und Ende jeweils eine handschriftliche Pergamenturkunde des 15. Jahrhunderts eingebunden. Rücken gekalkt. Sehr guter Zustand. Buchblock und Bindung fest und stabil. Deckelleder berieben und fleckig. Ecken bestossen und mit geringfügigen Substanzverlust. Gelenke berieben, beschabt und angebrochen.

Großfolio: 41,5 x 28,5 x 11,5 cm.
Gewicht: 6,8 kg.

ZUSTAND

Sehr guter Zustand. Kräftiger, haptisch fühlbarer Druck auf festem Büttenpapier. Äußerst breitrandiges und sauberes Exemplar. Teilweise in den breiten Rändern etwas fleckig und fingerfleckig bzw. gering gebräunt. Am Anfang und Ende einige schwache Feuchtigkeitsspuren. Vereinzelt einige Wurmlöcher bzw. Wurmspuren. Vorderer Vorsatz mit umfangreichen zeitgenössischen Einträgen. Die wenigen Mängel: Blatt h2 mit altreparierten Eckabriss. Blatt L1 verso mit Textdurchstreichungen. Das vorletzte Blatt mit Papierläsuren und kleinen mit Japanpapier hinterlegten Fehlstellen. Das letzte weiße Blatt mit größerem angeränderten Ausriss. Sonst im perfekten Zustand.

PROVENIENZ
  • 1523 – Kollegiatstift Mattighofen im Innviertel – Das erste weiße Blatt mit deren handschriftlichen und datierten Besitzvermerk.
  • 1646 – Jesuitenkolleg in Burg(hausen) – Titel mit deren handschriftlichen Besitzvermerk sowie einige schwache Stempeln.
  • Erworben aus einer süddeutschen Privatsammlung. Dort 2010 erworben bei Zisska & Schauer München, A55, Lot 142 am 03.05.2010.
REFERENZEN

Literatur: ISTC  ij00316000; GW M13587; Hain 7365; BMC II, 322; Goff J-316; Pellechet 6637; IGI 5263; Proctor 1547. BMC II, 322; CIBN J-212.
Bibliotheken: ISTC listet Exemplare in lediglich 72 Bibliotheken (nur drei in den USA).
Handel: Zisska & Schauer München, 03.05.2010, A55; Lot 142 für 25 T€ (inkl. AG) verkauft.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft der vorliegenden Inkunabel. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem LostArt-Register abgeglichen.

Preis
19.500 €
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Tilo Hofmann
Artikelnummer
T274
Voluminöser Frühdruck von Günter Zainer

Erste lateinische Ausgabe des bedeutenden Beichtwerkes von Johannes Friburgensis im originalen, spätgotischen Einband einer Augsburger Meisterwerkstatt aus dem Besitz des Jesuitenkollegs Burghausen. Genuine erhaltene, vollständige Inkunabel mit eingemalten Initialen.

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Highlight

Horologium pulsat - vita fugit.
„Die Uhr schlägt - das Leben vergeht.“

Monumentales barockes Turmuhrwerk

Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.

 

Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.

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