Verkauft
IN EINEM KETTEINBAND DER RENAISSANCE GEBUNDEN

Eck-Postille als Antwort auf die lutherischen Predigten

AUTOR

Johannes Eck (1494–1554)

TITEL

Postille. Der drit Thail christenlicher Predigen an den hohen Festen und hochzeytlichen Tagen, der Hayligen, durch das ganntz Jahr.

DRUCKER

Alexander Weißenhorn für Jörg Krapf und Jakob Focker, Augsburg & Ingolstadt, 1531

BESCHREIBUNG

Höchstseltene erste Ausgabe dieses in sich vollständigen dritten Teil der fünfbändigen Predigtsammlung von Johannes Eck, die unter dem Haupttitel „Christenliche außlegung der Evangelienn von der Zeit, durch das gantz Jar.“ zwischen 1530 und 1539 erschien. Zweite von zwei kollationsgleichen Druckvarianten, die sich anhand des Umbruchs auf dem Titel unterscheiden lassen.

Reich illustrierter Druck dieses frühen Druckes. Die schöne Titelbordüre von Leonhard Beck mit dem Schiff der Penitenz (siehe Nagler, Monogrammisten IV, 942) fand erstmals 1514 in einem Druck Verwendung.

Gebunden ist der schöne Druck in einem Ketteneinband der Renaissance. Ketteneinbände verwendete man meist in Klöstern und Kirchenbibliotheken. Die Mönche befestigten bei häufig zu gebrauchenden Büchern Ketten an den stabilen Holzdeckeln, die sie entweder mit einem Kettenhaken oder einem Kettenring an das Buchpult hingen und das Buch somit am Lesetisch fixierten. Auf überlieferten Illustrationen sieht man die Ketteneinbände auch häufig aufgereiht an Balken hängen. Ketteneinbände sind äußerst rar, da sie meist, da nicht mehr benötigt, demontiert wurden.

AUSSTATTUNG

Eine szenische, figürliche Holzschnitt-Titelbordüre von Leonhard Beck sowie 45 Textholzschnitte, meist von Hans Schäufelein.

KOLLATION

8 nicht num. Blatt; 305 röm. num. Blatt (I-CCCV). Vollständig.

EINBAND

Originaler Ketteneinband der Renaissance. Holzdeckelband mit breitem Schweinslederrücken. Vorderdeckel mit stärker beriebenen Blindprägungen und der Aufschrift „POSTIL LA ECKI III. TEL (MD)XXXII“. Gebunden auf vier echten Bünden. Der Rückdeckel oben mit Eisenöse, neungliedriger Kette und Hangring. Die Öse original, die zeitgenössische Kette wohl später montiert. Zwei intakte Messingschließen. Sehr guter Zustand. Buchblock und Bindung fest und stabil. Schweinsleder stärker berieben.
Folio: 33 x 22,5 cm.

ZUSTAND

Ausgezeichneter Zustand. Sauberes und breitrandiges Exemplar. Anfangs etwas wurmstichig. Stellenweise mit verblassten Feuchtigkeitsrändern. Keine Beschädigungen oder Verluste.

REFERENZEN

Literatur: VD16 E 283; Adams E 31; Nicht im STC.

Bibliotheken: VD verzeichnet lediglich vier (!) Exemplare in öffentlichen Einrichtungen im deutschsprachigen Raum.

PROVENIENZ

Aus einer alten Münchner Privatsammlung.

Breslauer Domkapitel – Handschriftlicher Besitzeintrag auf dem Titel „Eccl(esiastic)a Cathedral(is) Wratislaviens(is).“, um 1500 sowie auch „Exlib(ris) Excels(is) Dmi Dni Johan(n) Bernh(ard) S.R.I. Comit. ab Herberstein Capitanei Regi Glogoviensis“

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft des vorliegenden Bandes. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit den Verlustdatenbanken abgeglichen.

Haben Sie Interesse an einem ähnlichen Objekt?
Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail
Tilo Hofmann
Artikelnummer
T004
Originaler Ketteneinband der Renaissance

Ketteneinbände verwendete man meist in Klöstern und Kirchenbibliotheken. Die Mönche befestigten bei häufig zu gebrauchenden Büchern Ketten an den stabilen Holzdeckeln, die sie entweder mit einem Kettenhaken oder einem Kettenring an das Buchpult hingen und das Buch somit am Lesetisch fixierten. Auf überlieferten Illustrationen sieht man die Ketteneinbände auch häufig aufgereiht an Balken hängen. Ketteneinbände sind äußerst rar, da sie meist, da nicht mehr benötigt, demontiert wurden.

Haben Sie Interesse an einem ähnlichen Objekt?
Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail
Tilo Hofmann
Zum Anfang der Seite

Highlight

Horologium pulsat - vita fugit.
„Die Uhr schlägt - das Leben vergeht.“

Monumentales barockes Turmuhrwerk

Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.

 

Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.

Ähnliche Artikel