NOUVELLE MAPPE-MONDE. AVEC la réprésentation des deux Emisphères Celestes les Disques du Soleil, et de la Lune, et les disérents sentiments sur le mouvem des Planetes.
Dèdieé Messire RENÉ PALLU Intendant de la Ville et Généralité de Lyon, par son trés humble et obeiss. serviteur BAILLEUL le jeune“.
Nicolas Bailleul (Bailleul le Jeune)
Jean Louis Daudet, Lyon, um 1750
Hochinteressante und sehr seltene Doppelhemisphären-Weltkarte aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und eine der ganz wenigen Weltkarten, die in Lyon gedruckt wurden. Die Hemisphären sind grenzkoloriert.
Im Titelbanner, das am oberen Rand der Karte verläuft, befindet sich eine Widmung an Bertand Rene Pallu (1692-1758). Pallu diente als Intendant von Lyon von 1738 bis 1750.
Mittig mit kleinem Wappen flankiert von zwei hervorspringenden weißen Pferden. Entlang des unteren Randes sind vier Frauen mit Tieren sitzend dargestellt. Diese verkörpern die Kontinente. Europa ist links in Rüstung und mit einem Kreuz dargestellt. Hinter ihr liegt ein Pferd. Asien verbrennt Weihrauch und hält ein Zepter mit einer Mondsichel, dem Zeichen des Islam, während ein Kamel zuschaut. Afrika hält Pfeil und Bogen und blickt auf einen Elefanten. Amerika wird typischerweise von einem Indianer dargestellt, in Federn gekleidet und einen Speer haltend wird er von einem Alligator bewacht. Links und rechts sind eine Reihe von astronomischen Diagrammen dargestellt; Sonne, Mond, Finsternisse, Winter- und Sommersonnenwende sowie Diagramme mit den Theorien von Kopernikus, Tycho Brahe, Ptolemäus und Descartes. Die oberen allegorischen Figuren verkörpern die verschiedenen Wissenschaften und Künste. Mittig, oben und unten, enthält die Karte die Himmelshalbkugeln, die die Sternbilder veranschaulichen.
Im unteren Kartenrand mit Bezeichnung links: „Delamonce Inv. Et del.“ sowie mittig: „A LYON chez DAUDET Grande rue Merciere“. Attraktives Kolorit im Stile der Zeit.
Blatt: 79 x 57,5 cm; Platte: 75 x 53,5 cm.
Durchmesser der Hemisphären je: 27,5 cm; Durchmesser der Himmelshalbkugeln je: 15 cm.
Guter und dekorativer Zustand mit Gebrauchsspuren. Geglätteter Mittelfalz. In den Rändern mit einigen Restaurierungen, die nur im Gegenlicht sichtbar sind. Unten im Mittelfalz mit restaurierter Fehlstelle außerhalb der Platte. Untere Ecke verso mit restauriertem Einriss, dieser ebenfalls nur im Gegenlicht sichtbar. Kleine restaurierte Wurmspur im Titel oben.
Tooley, Mapmakers I, S. 70
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Karte bestätigt. Diese ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.

Nicolas Bailleul (Bailleul le Jeune)
Jean Louis Daudet, Lyon, um 1750


Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.
Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.