Nicolaus Wolrab (1500-1560)
Robert Estienne (1499-1559)
Erasmus von Rotterdam (1467-1536)
Johannes Brenz (1499-1570)
Lucas Cranach d.Ä. (1472-1553)
Biblia latina.
Sacrae Scripturae et divinarum literarum Byblia universa. Cum diligentia… elaborata… D. Erasmi Roterod. versione novi testamenti… Praemissis… D. Hieronymi prolegomenis, & insuper Proemi… J. Brentii.
Teile 1-2 (von 3) in einem Band, ohne die 138 Blatt Index.
Nicolaus Wolrab & Sebastian Reusch, Leipzig, 1543/1544
Erste Ausgabe der berühmten und seltenen katholischen „Wolrab-Bibel“ in lateinscher Sprache gedruckt. Dieser frühe Bibeldruck basiert auf der Ausgabe von Robert Estienne aus dem Jahr 1540 und enthält die Bearbeitungen von Erasmus Desiderius . Die beiden Teile enthalten das Alte und Neue Testament. Diese Ausgabe ohne Teil 3 mit dem Index: „Hebraea… nomina virorum, mulierum, populorum, idolorum„.
Prächtig illustrierte Bibelausgabe. Den Höhepunkt bilden die sieben blattgroßen Holzschnitte von Lucas Cranach d.Ä., die Nicolaus Wolrab erstmals für seine deutsche Bibelausgabe von 1541 verwendete. Die Cranach’sche Serie umfasst die vier Evangelisten und die drei Apostel Petrus, Paulus und Jakobus. Die übrigen, in der Qualität kaum nachstehenden Holzschnitte stammen u.a. von Hans Brosamer.
Eine Holzschnitt-Titelbordüre zum Neuen Testament, 28 blattgroße Holzschnitte (davon 7 von Lucas Cranach d.Ä.), 75 Textholzschnitte sowie zahlreiche Holzschnitt-Initialen.
Blattgröße 33,5 x 22 cm; Satzspiegel: 25 x 15 cm.
18 nicht num. Blatt; 867 und 416 Seiten. In sich vollständige zwei von drei Teilen, ohne die 138 eigenständige Blatt Index des neuen Testaments.
Lagenformel: 1-18; a-z6; A-Z6; Aa-Zz6; Aaa-Bbb6; Ccc8; aa-zz6; AA-LL6; MM4.
Originaler Renaissance-Einband. Blindgeprägtes Schweinsleder über massiven Holzdeckeln. Rechteckig verlaufende Streicheisenlinien sowie Stempel Heiligenrolle, Palmettenfries- sowie Gelehrtenrolle. Im Zentrum mit der Darstellung der Auferstehung Christi. Die Platte nicht im Haebler und in der EBDB nachweisbar, wohl aber süddeutscher Meister. Gebunden auf fünf echten Bünden. Guter Erhaltungszustand mit Gebrauchsspuren. Deckel und Bünde stärker berieben und beschabt. Kanten und Ecken bestossen. Rücken an Kopf und Fuß eingerissen und mit Läsuren. Schließen und Eckbeschläge alt entfernt. Bindung vorn etwas gelockert, Buchblock jedoch stabil.
Folio: 36 x 24 x 12cm.
Guter Zustand mir nur wenig Gebrauchsspuren. Sauberes und breitrandiges Exemplar. Seiten gleichmäßig gebräunt. In den Rändern stellenweise braun- und fingerfleckig. Titel und erste sowie letzte Blatt mit kleineren Randläsuren und stärker fingerfleckig. Einige wenige Blatt mit Randeinrissen im unteren Rand. Einige alte handschriftliche Unterstreichungen und Kommentare.
VD16 B 2617; Bibelsammlung Württemberg LB, D 539; Darlow-Moule 6126; Dodgson II, 339, 3; Hollstein VI, 121, 1-7; Koepplin-Falk I, 278; Steiff, K., „Wolrab, Nicolaus“ in: ADB 44 (1898), S. 162-163.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Werkes bestätigt. Dieses ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.

Robert Estienne (1499-1559)
Erasmus von Rotterdam (1467-1536)
Johannes Brenz (1499-1570)
Nicolaus Wolrab & Sebastian Reusch, Leipzig, 1543/1544


Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.
Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.