SELTENER BLAUBEURER DRUCK AUS DER PRESSE VOM DRUCKER DES LOTHARIUS

Die „Postilla super epistolas“ im spätgotischen Einband

AUTOR

Guillermus Parisiensis (1437-1504?)

TITEL

Postilla super epistolas et evangelia.

DRUCK

Drucker des Lotharius, das ist Conrad Mancz, Blaubeuren, 1474
Ohne Drucker, Ort und Jahr

BESCHREIBUNG

Eine der ersten Ausgaben des Werkes, ein verbesserter Nachdruck des ersten bei GW 11921 genannten Postillendruckes aus derselben Presse. Äußerst seltene Ausgabe. Über den Drucker des Lotharius (De miseria humanae conditionis) ist kaum etwas bekannt. Man schreibt ihm lediglich sechs oder sieben Drucke zu, die sämtlich undatiert sind. Häufig wird der Blaubeurener Drucker Conrad Mancz mit ihm in Verbindung gebracht (vgl. Amelung, Der Frühdruck im deutschen Südwesten, Kat. 1979, S. XVII). Die unter dem Namen des Guillermus (auch Guillaume de Paris, Wilhelm von Paris etc.) veröffentlichte Predigsammlung ist allein im 15. Jahrhundert über hundertmal gedruckt worden. Der Dominikaner lebte bis um 1485/86 und gilt nicht als der Autor, sondern als Bearbeiter der ungedruckt gebliebenen »Postilla« von Johannes Herolt (gest. 1468).

AUSSTATTUNG

Einspaltige, gotische Type in 31 Zeilen. Etliche handgemalte große und kleine Initialen in Rot und Blau. Die ersten 60 Blatt mit Foliierung von alter Hand sowie einige handschriftliche Notizen.
Satzspiegel: 19,5 x 12 cm; Blattgröße: 28,5 x 20,5 cm.

KOLLATION

260 (statt 264) nicht num. Blatt, das erste weiß. Es fehlen die acht Blätter 26-33, die Blätter 34, 35, 38 und 39 sind doppelt vorhanden.
Lagenformel: a-c8; d8+1; e-k8; l6; m8; n6; o-I8; K10.

EINBAND

Originaler spätgotischer Einband der Zeit. Blindgeprägtes Kalbleder über massiven Holzdeckeln. Deckel mit Rautengerank. Zwei Schließbeschläge, die Schließbügel fehlen. Drei doppelte Bünde. Rücken mit alten handgeschriebenen Titel und mit alten Inventarnummern. Guter Erhaltungszustand mit Gebrauchsspuren. Deckel fleckig, berieben, beschabt und mit einigen Lederfehlstellen. Ecken und Kanten stärker bestoßen. Innengelenke angeplatzt. Bindung und Buchblock jedoch fest und stabil. Rückenleder partiell eingerissen. Folio: 30 x 22 x 7 cm.

ZUSTAND

Sehr guter Zustand. Kräftiger Druck auf kräftigen Büttenpapier. Äußerst sauberes und breitrandiges Exemplar. Außenränder etwas angestaubt. Das erste Blatt oben im Rand braunfleckig. Erste und letzte Blatt mit kleinen Wurmgängen. Blatt 4 mit Einriss im oberen Rand. Vorsatzblatt mit handschriftlicher Titeleintragung von alter Hand, etwas angestaubt.

PROVENIENZ

Hamburger Privatsammlung.

REFERENZ

Literatur: ISTC ig00645000; GW 11922; BSB-Ink H-131; Hain 8231; Goff G-645.
Bibliotheken: Lt. ISTC Exemplare in lediglich 24 Bibliotheken weltweit nachgewiesen.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft der vorliegenden Inkunabel. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem Lost-Art-Register abgeglichen. Für die Lieferung außerhalb der EU ist eine Ausfuhrgenehmigung der Kulturbehörden erforderlich. Diese wird von uns nach Eingang des Kaufpreises beantragt und dauert ca. 14 Tage. Für die Verbringung in EU-Länder ist aufgrund der festgelegten Wertegrenzen keine Ausfuhrgenehmigung erforderlich.

Preis
8.500 €
Haben Sie Interesse am Objekt?
Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail
Katrin Hofmann
Artikelnummer
A700
SELTENER BLAUBEURER DRUCK AUS DER PRESSE VOM DRUCKER DES LOTHARIUS im spätgotischen Einband

Guillermus Parisiensis (1437-1504)

Postilla super epistolas et evangelia.

Drucker des Lotharius, das ist Conrad Mancz, Blaubeuren, 1474

Haben Sie Interesse am Objekt?
Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail
Katrin Hofmann
Zum Anfang der Seite

Highlight

Mittelalterliche Bibelhandschrift

Biblia Sacra, Paris, um 1250

Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.

Äußerst spannend! Lust auf mehr? 

Ähnliche Artikel