MÄCHTIGER INKUNABELFOLIANT IM MEISTEREINBAND

Antonius Florentinus: Summa Theologica

AUTOR

Antoninus Florentinus (1389-1459)

TITEL

Summa theologica. Part II

DRUCKER

Peter Drach d. Ä., Speyer, 20.VIII.1477

BESCHREIBUNG

Äußerst frühe (dritte) Ausgabe und erste in Deutschland gedruckte Ausgabe von dem unabhängigen Teil 2 der insgesamt vierteiligen Summa Theologica. Vorausgegangen waren lediglich zwei venezianische Ausgaben aus den Jahren 1474 und 1477. Gleichzeitig der einzige Inkunabeldruck aus Speyer eines Werks des 1459 gestorbenen Florentiner Erzbischofs. Noch ohne die erst 1485 hinzugekommene „Tabula“ des Johann Molitor.

AUSSTATTUNG

Gotische Type. Zweispaltiger, 58-zeiliger Druck. Druckermarke und Kolophon in Rotdruck. Erste Seite mit einer überaus prächtigen, großen Initiale „T“ (der Buchstabenkörper in Grisaille, darin Akanthuswerk und ein Gesicht, über gelb damasziertem rotem Grund und gelb gehöhter grüner Einfassung. Im oberen Rand in mehrfarbiger, prächtiger Akanthusleiste auslaufend. 12 prächtige große (achtzeilige) Initialen in Blau mit roten Federwerksverzierungen und weit auslaufenden Rankenausläufern. Etliche große und kleine handgemalte Lombarden in Rot. Durchgehend rubriziert. Wasserzeichen Ochsenkopf. Satzspiegel: 27,5 x 18,5 cm; Abmessungen Blatt: 39,5 x 28,5 cm; Ränder: Oben 4,3 cm, Unten 8,3 cm, Rechts 8 cm.

KOLLATION

344 nicht num. Blatt. Absolut vollständig.
1 nicht num. Vorsatzblatt; 340 nicht num. Blatt; 2 nicht num. Blatt Register; 1 nicht num. Vorsatzblatt.
Lagenformel: a-g10; h-m8; n6; o-x10; y-z & A-B8; C-I10; K-L8; M6; N-P8.

EINBAND

Original erhaltener, voluminöser, spätgotischer Meistereinband, wohl Niederrhein um 1480. Blindgeprägtes Schweinsleder über massiven Holzdeckeln. Deckel mit aus Streicheisenlinien gebildetes, mit Blattwerkstempeln gefülltes Rautenfeld, umgeben von einer Bordüre mit Rosetten- und Löwenstempeln. Zwei intakte Schließen, drei von sechs Schließbeschlägen, diese nicht erkennbar erneuert. Zehn Messingbuckel. Kapitalband mit massiver, geflochtener Lederwulst, perfekt restauriert. Fünf doppelte und zwei einfache Bünde. Buchschnitt oben mit zeitgenössischer handschriftlicher Titelbezeichnung in brauner Tinte. Exzellenter Zustand. Buchblock und Bindung fest und stabil. Deckel nur ganz leicht berieben und fleckig. Rechte untere Ecke mit kleiner altreparierter Fehlstelle. Großfolio 40,5 x 29,5 x 13 cm.

ZUSTAND

Sehr guter Originalzustand. Kräftiger Druck und äußerst festes Bütten, partiell unbeschnitten. Sehr sauberes Exemplar, lediglich einige wenige Blatt leicht gebräunt. Außergewöhnlich breitrandig. Partiell einige Wasserränder in der rechten oberen Ecke. Letzte Lage oben im Bug mit leichten, neutralisierten Sporenflecken außerhalb des Textbereiches. Letzte zwei Lagen ebenda mit kleinem Wurmloch. Hinteres leeres Vorsatzblatt sowie Spiegel stärker angeschmutzt. Buchblock auf mehreren Lagen mit Schmiss in der unteren äußeren Ecke, wahrscheinlich von einem Dolchhieb stammend, allerdings mit nur marginalen Beschädigungen am äußeren Rand  bzw. in der unteren äußeren Ecke. Einige wenige materialbedingte Fehlstellen im Rand- oder Eckbereich. Letzte vier Blatt mit kleineren Randläsuren. Keine Risse, Beschädigungen oder Textverluste.

NACHWEIS

Literatur: BSB-Ink A-605; ISTC ia00869000; GW 2197; Hain 1256; Copinger 515; Goff A 869; Pell. 889; Panzer III, 18, 4; Roth 20f., 3; nicht im IGI und nicht bei Oates, Polain und Proctor.
Bibliotheken: 39 x weltweit.

PROVENIENZ

Henricus Belden, wohl um 1480 Pfarrer in Köln. Vorsatzblatt mit zeitgenössischem Besitzvermerk „Henricus Belden“.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft der vorliegenden Inkunabel. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem Lost-Art-Register abgeglichen. Für die Lieferung außerhalb der EU ist eine Ausfuhrgenehmigung der Kulturbehörden erforderlich. Diese wird von uns nach Eingang des Kaufpreises beantragt und dauert ca. 14 Tage. Für die Verbringung in EU-Länder ist aufgrund der festgelegten Wertegrenzen keine Ausfuhrgenehmigung erforderlich.

Preis
35.000 €
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Tilo Hofmann
Artikelnummer
N001
MÄCHTIGER INKUNABELFOLIANT IM MEISTEREINBAND

Antoninus Florentinus (1389-1459)
Summa theologica.
Peter Drach d. Ä., Speyer, 20.VIII.1477

 

Äußerst frühe und erste in Deutschland gedruckte Ausgabe von dem unabhängigen Teil 2 der insgesamt vierteiligen Summa Theologica. Vorausgegangen waren lediglich zwei venezianische Ausgaben aus den Jahren 1474 und 1477. Gleichzeitig der einzige Inkunabeldruck aus Speyer eines Werks des 1459 gestorbenen Florentiner Erzbischofs. Noch ohne die erst 1485 hinzugekommene „Tabula“ des Johann Molitor.

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Tilo Hofmann
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Highlight

Horologium pulsat - vita fugit.
„Die Uhr schlägt - das Leben vergeht.“

Monumentales barockes Turmuhrwerk

Ein 350 Jahre altes Meisterwerk der Technik aus Eisen, Bronze, Stein und Holz erzeugt einen Herzschlag der Zeit, der ganze Generationen begleitete. Die Zahnräder greifen vollendet ineinander, sie messen die Stunden mit Präzision – und mahnen, dass auch unser Maß begrenzt ist.

 

Dieses monumentale Uhrwerk des 17. Jahrhunderts ist mehr als ein Mechanismus aus Eisen und Zahnrad – es ist ein Sinnbild menschlicher Kunst und Vergänglichkeit. In vollendeter Präzision schlägt es die Stunden, ordnet den Tag und erhebt den Blick zum Ewigen. Doch jeder Schlag ruft auch ins Gedächtnis: Wie das Räderwerk unaufhaltsam kreist, so rinnt auch das Leben dahin – ein klingendes Memento mori im Takt der Jahrhunderte.

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