FRÜHES GEBETBUCH FÜR WANDERPREDIGER

Seltenes gedrucktes Taschen-Missale

TITEL

Vademecum. Missale Jtinerantium seu Misse Peculiares valde deuote.
Mit einer ergänzenden zeitgenössischen Handschrift.

DRUCKER

Wolfgang Huber, Nürnberg, 1512

BESCHREIBUNG

Äußerst seltenes gedrucktes Taschenmissale für den Gebrauch von Wanderpriestern. Dritter Druck mit diesen Holzschnitten, welcher erstmals 1507 bei Höltzel in Nürnberg erschienen war. Vorliegend der zweite Druck bei Huber. Erstmals war dieser 1510 erschienen. Laut VD16 ist der vorliegende Druck lediglich in zwei Bibliotheken vorhanden. Die Holzschnitte sind exakte Nachschnitte der von Wolf Traut eigens für dieses Missale geschaffenen Illustrationen. Blatt 25 verso und die unbedruckte Rückseite des Kanonholzschnittes mit zeitgenössischen handschriftlichen Zusätzen in roter und schwarzer Tinte.

AUSSTATTUNG

Aufwändiger, in Schwarz/Rot gedruckter, zweispaltiger Druck in gotischer Type. Kanonteil einspaltig. Schriftgröße variierend, bis zu 37 Zeilen. Größere Passagen sowie die Holzschnittinitialen und Lombarden in Rot gedruckt. Ein ganzseitiger Kreuzigungsholzschnitt sowie zwei kleine Holzschnitte im Kanonteil. Der schöne, 1510 datierte Kreuzigungsholzschnitt, die Te-igitur-Initiale und die Holzschnittleiste mit dem von zwei Putten gehaltenen Schweißtuch der Veronika im Kanonteil sind Kopien der Wolf Traut zugeschriebenen Arbeiten in Hieronymus Höltzels Nürnberger Ausgabe von 1507. Traut zählt zu den bedeutendsten künstlerischen Kräften des Kreises um Dürer, der ihn u.a. zur Mithilfe an der „Ehrenpforte“ heranzog. Schöner zweispaltiger Druck Hubers, der Kanon in größerer Missaletype. Am Ende ein Ablassblatt mit einem Kreuzigungsholzschnitt, welcher wohl  ebenso bei Friedrich Peypus in Nürnberg entstand.
Satzspiegel: 15,5 x 10 cm; Seitenformat: 20 x 15 cm.

KOLLATION

1 nicht num. Blatt; 25 num. Blatt (i-xxv); 6 nicht num. Blatt; 24 num. Blatt xxvi-xlviii (Fehlpaginierung). Zusammen: 56 Blatt. Das letzte Blatt G8 mit dem Rosenkranzholzschnitt und dem Kolophon. Vollständiges Exemplar.

Lagenzählung: A-G8.

EINBAND

Flexibler Pergamenteinband des 19. Jahrhunderts. Dreiseitiger Rotschnitt. Rücken mit geprägtem Titel und falscher Datierung 1510. Deckel fleckig und knittrig. Bindung partiell gelockert. Blatt G1/2 von der Bindung gelöst.
Quartformat: 20 x  15 x 1 cm.

ZUSTAND

Guter Originalzustand mit Gebrauchsspuren. Breitrandiges und überwiegend sauberes Exemplar. Teilweise leicht gebräunt und fleckig.

PROVENIENZ
  • 1840 – Bayerische Hofbibliothek München
  • Vorderer Spiegel mit altem Ausgeschieden-Vermerk der Dublette.
  • 1842 – Besitzübergang von R. C. Jenkins an F. H. Dickinson Esq. M.P.
  • Vorderer Spiegel mit handschriftlichem Besitzvermerk.
NACHWEIS

Bibliographie: VD16 M 5538; Weale-Bohatta 479; Dodgson I, 506, 3A; Thieme-Becker XXXIII, 353; Adams L 1167; Proctor/Isaac 11077; nicht bei Panzer.

Bibliotheken: Lt. VD16 nur in zwei Bibliotheken verzeichnet (BSB München; UB Freiburg/Breisgau).

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit bestätigen wir die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Werkes. Dieses ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.

Preis
3.900 €
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Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail
Katrin Hofmann
Artikelnummer
S162
Vademecum

Hier mit einer ergänzenden zeitgenössischen Handschrift

Wolfgang Huber, Nürnberg, 1512

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Katrin Hofmann
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Highlight

Wahrlich ein unglaublicher Schatz!

Das Vierte gedruckte Buch:
Schöffers Durandus von 1459

Diese hier vorliegende Druckausgabe der „Rationale“ von Durandus ist von höchster Bedeutung für die Geschichte der Typographie und gilt als das dritte datierte und vierte überhaupt gedruckte Buch. Vorausgegangen waren lediglich die um 1455 gedruckte Gutenbergbibel sowie die ebenfalls in der Offizin von Fust und Schöffer entstandenen Psalter vom 14. August 1457 und vom 29. August 1459. Eigens für diesen Druck schuf Peter Schöffer die sogenannte „Durandus-Type“, eine Gotico-Antiqua, die Elemente der Rotunda mit den Stilmerkmalen der italienischen Humanistenhandschriften verbindet.

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